KW16_Stadtbücherei_Jugendabteilung_Foto_Peter_Stotz

Die Stadtbücherei hat in ihrem Bericht die Ergebnisse einer Nutzerbefragung näher beleuchtet. Dabei wurde deutlich, dass die Bibliotheken stärker als früher als Aufenthaltsorte genutzt werden. 

Die Stadtbücherei befragt in einem fünfjährigen Turnus die Nutzerinnen und Nutzer der drei Standorte im KuBinO in Nellingen, im Scharnhauser Park und in Kemnat zu ihrer Aufenthaltsdauer in der Einrichtung, zu ihrer Zufriedenheit mit der Bibliothek, zur Nutzung der Angebote und weiteren Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im jeweiligen Standort. „Die Befragung ist ein Instrument des Qualitätsmanagements, und die Ergebnisse erlauben uns, Rückschlüsse über den Wandel des Freizeitverhaltens der Menschen, über geänderte Bedarfe und Ansprüche zu ziehen“, sagte Heike Schepp, die Leiterin der Stadtbibliothek, bei der Vorstellung ihres Berichts im Verwaltungsausschuss.

Als wesentliche Erkenntnis könne sie berichten, dass sich die Nutzung der Bibliothek stark geändert habe. So sei in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler der Anteil jener, die die Bibliothek als Lern- und Arbeitszimmer nutzen, in den vergangenen fünf Jahren von sechs auf 18 Prozent gestiegen. Rund 40 Prozent der Nutzergruppe Jugendliche und junge Erwachsene kämen, um sich mit Freunden zu treffen, die Aufenthaltsdauer von bis zu zwei Stunden hat sich bei allen Altersgruppen von 24 Prozent auf 51 Prozent erhöht. Dies illustriere, dass sich die Stadtbibliothek – wie auch jene andernorts – von Orten für Bücher und andere Medien zu Aufenthalts- und Trefforten wandeln. „Bibliotheken werden zu sogenannten Dritten Orten, wo die Menschen ihre Zeit verbringen“, sagte Schepp. Dritte Orte seien Lebensräume zwischen dem Zuhause und der Arbeit, die frei und unkompliziert nutzbar sind und an denen sich alle wohl fühlen können. „Wir sehen also einen Bedarf an neuer und höherer Aufenthaltsqualität und den Wunsch nach mehr Gemütlichkeit“, beschrieb Schepp.

Die Stadtbibliothek werde dieser Entwicklung Rechnung tragen. „Der Mensch steht im Mittelpunkt, und nicht mehr die Medien“, erklärte Schepp. So werde es im KuBinO künftig mehr Platz für Treffen, Konversation und Lernen, in den Zweigstellen hingegen eine stärkere Fokussierung auf Kinder geben. Insgesamt werde „der Wandel zu einem lebendigen Mittelpunkt der Kommune aktiv voran getrieben“. Oberbürgermeister Christof Bolay betonte, dass die Bibliothek und das Team „große Wertschätzung in der Stadt genießen“. Der Ausschuss nahm den Bericht beifällig zur Kenntnis.

 



18.04.2024 14:44:07