Stecker-Solargeräte

Bei Stecker-Solargeräten handelt es sich um Mini-Solaranlagen mit einer Leistung bis maximal 600 Watt Peak, die üblicherweise am Balkon, auf der Terrasse oder dem Garagendach angebracht werden. Andere geläufige Begriffe für Stecker-Solargeräte sind Balkonkraftwerke, Balkonmodule, Mini-Solaranlagen oder Plug & Play-Solaranlagen. Der regenerativ erzeugte Strom wird über eine Steckdose direkt mit dem Stromkreis der Wohnung verbunden und für die angeschlossenen Haushaltsgeräte verwendet, wodurch die Stromrechnung reduziert wird. Auf diese Weise ist es nicht nur Hauseigentümern, sondern auch Mietern oder Wohnungseigentümern in Mehrfamilienhäusern möglich, eigenen Solarstrom zu produzieren und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende vor Ort und somit zum Klimaschutz zu leisten. Im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen auf dem Dach können die kleineren Stecker-Solargeräte von Privatpersonen selbst angebracht, angeschlossen und direkt genutzt werden.


Förderprogramm der Stadt Ostfildern

Bitte beachten:

Eine Antragstellung ist nicht mehr möglich, da die Fördersumme ausgeschöpft ist. Aktuell werden die eingereichten Förderanträge bearbeitet und ausgewertet.

Anschließend wird im Gemeinderat über eine Fortführung sowie etwaige Anpassungen des Förderprogramms diskutiert.

Seit 01. April 2023 fördert die Stadt Ostfildern Stecker-Solargeräte, die in Ostfildern errichtet werden, mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von 125 Euro je installiertem Solarmodul. Es werden maximal zwei Solarmodule je Haushalt gefördert, das heißt der Zuschuss beträgt maximal 250 Euro pro Haushalt. Für das Förderprogramm wurden vom Gemeinderat Fördermittel in Höhe von insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ist die Fördersumme ausgeschöpft, besteht kein Rechtsanspruch auf eine weitere Förderung durch die Stadt Ostfildern.

Alle Informationen zu den Förderbedingungen, dem Antragsverfahren und den einzureichenden Nachweisunterlagen sind den Förderrichtlinien zu entnehmen

Die Unterlagen zum Förderprogramm können Sie hier herunterladen:


Häufige Fragen zu Stecker-Solargeräten

Wie funktionieren Stecker-Solargeräte genau?

Stecker-Solargeräte funktionieren wie jede PV-Anlage. Trifft Sonnenlicht auf die Solarzellen des Moduls, entsteht Gleichstrom. Dieser wird vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. Den erzeugten Strom speisen Stecker-Solargeräte direkt in den Endstromkreis einer Haus- oder Wohnungsinstallation ein und nicht wie herkömmliche PV-Anlagen ins öffentliche Stromnetz oder einen Hausanschlusskasten. Der selbst erzeugte Strom wird direkt im Endstromkreis für die angeschlossenen Haushaltsgeräte verwendet.

Stecker-Solargeräte sind in der Regel als anschlussfertiges Set erhältlich und bestehen aus den Solarmodulen (meist ein bis zwei Module), dem Wechselrichter, einer Verkabelung mit Stecker sowie einer Befestigung, z.B. fürs Balkongeländer. Das Gerät darf eine Leistung von 600 Watt Peak nicht überschreiten (Anschlussleistung des Wechselrichters). Hat die Anlage eine höhere Leistung, sorgt der Wechselrichter dafür, dass die rechtlich vorgegebene maximale Leistung nicht überschritten wird. Standard-Solarmodule sind etwa 1 Meter mal 1,7 Meter groß, wiegen 20 Kilogramm und liefern eine Nennleistung von 280-350 Watt Peak. Daneben werden auch Solarmodule ohne Glasfront oder kleinformatigere Solarmodule angeboten, die sich für eine einfachere Montage, beispielsweise am Balkon, besonders gut eignen.

Lohnt sich ein Stecker-Solargerät für mich?

Der Ertrag des Stecker-Solargeräts und somit seine Wirtschaftlichkeit sind abhängig von den Anschaffungskosten, den Stromkosten und der Ausrichtung des Moduls und der Verschattung durch umliegende Gebäude oder Bäume. Optimal ist die senkrechte Montage an der Außenseite einer Balkonbrüstung, die verschattungsfrei nach Südwest bis Südost ausgerichtet ist. Dadurch werden im Sommer die nicht nutzbaren Erzeugungsspitzen reduziert und dafür die nutzbaren Erträge im Winterhalbjahr erhöht. In diesem Optimalfall erzeugt ein Standardmodul mit 380 Watt Leistung etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr, was etwa dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Waschmaschine in einem Haushalt mit zwei Personen entspricht. Wird der erzeugte Strom im Haushalt verbraucht, wird die Stromrechnung entsprechend reduziert.

Für Ihren individuellen Fall können Sie die Wirtschaftlichkeit des Stecker-Solargeräts mit dem Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin abschätzen.

Was muss ich als Mieter oder Wohnungseigentümer in einem Mehrfamilienhaus beachten?

Mit einem Stecker-Solargerät ist es auch für Mieter und Wohnungseigentümer in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) möglich, eigenen Solarstrom zu produzieren. Jedoch sollten Sie dafür unbedingt die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einholen. Die Zustimmung ist auch Voraussetzung für die Förderung des Stecker-Solargeräts durch die Stadt Ostfildern und muss als Nachweis eingereicht werden.

Im Jahr 2020 wurde das Wohnungseigentumsgesetz geändert. In Eigentümergemeinschaften ist seither keine Einstimmigkeit mehr nötig, sondern nur noch eine mehrheitliche Erlaubnis.

Wo kann ich das Stecker-Solargerät kaufen und was muss ich beim Kauf beachten?

Die Stecker-Solargeräte können im lokalen Photovoltaik-Fachhandel, mittlerweile aber auch bei Supermarktketten und in Baumärkten gekauft werden. Die meisten Angebote gibt es jedoch im spezialisierten Onlinehandel. Übersichten und Produktvergleiche gibt es hier:

 

Generell ist es empfehlenswert, nur Stecker-Solargeräte zu kaufen, die alle erforderlichen Komponenten enthalten. Dabei sind außerdem folgende Punkte zu beachten:

  • Stellen Sie sicher, dass die Anlage eine CE-Zertifizierung aufweist.
  • Der Wechselrichter muss eine Konformitätserklärung gemäß VDE AR 4105 enthalten, weil er sonst nicht am Stromnetz betrieben werden darf.
  • Das Stecker-Solargerät sollte außerdem die Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie einhalten (DGS 0001:2023-01).
Was muss ich bei der Montage des Stecker-Solargeräts beachten?

Seit einigen Jahren ist für die Installation des Stecker-Solargeräts keine Elektrofachkraft mehr nötig. Nach VDE-Norm 0100-551-1 dürfen auch Laien Stecker-Solargeräte bis zu einer Leistung von 600 Watt Wechselrichterleistung an das eigene Wohnungsnetz anschließen.

Allerdings ist zu beachten, dass nach den gesetzlichen Vorgaben die Installation einer speziellen Einspeisesteckdose („Wieland-Steckdose“) erforderlich ist, an die das Stecker-Solargerät angeschlossen wird. Wenn Sie also „nur“ über eine normale Schuko-Steckdose auf Ihrem Balkon verfügen, müssen Sie die Wieland-Steckdose von einem Elektroinstallateur installieren lassen – das dürfen Sie nicht selbst machen. Zukünftig sollen Stecker-Solargeräte auch an eine normale Schuko-Steckdose angeschlossen werden können. Der Verband der Elektrotechnik (VDE) hat sich im Januar mit einem Positionspapier dafür ausgesprochen. Dabei handelt es sich jedoch nur um einen Vorschlag, der bisher nicht gültig und anwendbar ist.

Die Installation eines Zwei-Richtungszählers ist seit Mitte 2022 für den Betrieb eines Stecker-Solargeräts nicht mehr erforderlich. Ihr aktueller Zähler wird, wenn der turnusmäßige Zählertausch ansteht, durch einen Zwei-Richtungszähler ersetzt (siehe auch Messstellenbetriebsgesetz).

Bei der Montage eines Stecker-Solargeräts sind außerdem einige planungs- und bauordnungsrechtliche Belange zu beachten. Dafür hat die Stadt Ostfildern ein Merkblatt erstellt:

Merkblatt zur Montage eines Stecker-Solargeräts 

Wo muss ich ein Stecker-Solargerät anmelden?

Das Stecker-Solargerät muss beim Stromnetzbetreiber Netze-BW über folgendes Formular angemeldet werden:

Formular zur Anmeldung beim Stromnetzbetreiber

Zusätzlich muss das Stecker-Solargerät innerhalb von 4 Wochen nach Inbetriebnahme beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dazu sind Sie gesetzlich verpflichtet, ohne Anmeldung kann ein Bußgeld drohen.

Wo finde ich weitere Informationen oder Beratungsangebote?

Weiterführende Informationen und Beratung zu Stecker-Solargeräten erhalten sie hier: