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Ulrich Hermann


Mitglied seit: 16.10.2014
Wohnort: Scharnhauser Park


geschrieben: 20.04.2019 12:47 Uhr
Betreff: Stadthaus-Kreisverkehr


Heute, Ostersamstag 2019, haben sich die PKW's bis zum Ende der Bonhoefferstr. gestaut.
Das Problem sind die zwei Zebrastreifen, die in die Niemöllerstr. führen.
Die Verwaltung unserer Stadt scheint das Problem nicht zu kennen oder macht einfach
die Augen zu und der Gemeiderat hat andere Sorgen. Auf jeden Fall wird hier die Luft in unerträglichem Ausmaß verpestet. Aber Klimaschutz ist auf dem Rathaus ein Fremdwort.
Das Problem überläßt man doch den Schülern am "friday for future".
Eine Ampelanlage könnte das Problem lösen, aber das kostet ja Geld, unser Geld als Steuerzahler,
das wir ansonsten für Luxussanierungen wie Ortsmitte Ruit oder Hindenburgstr. ausgeben.




Michael Werner


Mitglied seit: 24.03.2015
Wohnort: Parksiedlung


geschrieben: 23.04.2019 11:30 Uhr
Betreff: Re: Stadthaus-Kreisverkehr


Hallo, welches Problem möchten Sie denn mit einer Ampelanlage lösen? Als Fußgänger und Radfahrer habe ich keins. Dass es zu viele Autos gibt, und man deren Situation "verbessern" muss ist die Fortsetzung der verfehlten Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte. Viele Autos = Stau für die Autos ist für mich einfaches Verursacherprinzip. Warum sollte dafür die Allgemeinheit gerade stehen?
Ich habe wenig Hoffnung in die Lernfähigkeit der Autofahrenden, aber irgendwann wird es dem/der einen oder Anderen vielleicht doch zu blöd.

Ich möchte keine Situation wie in Nellingen wo ich mich oft frage ob ich lieber ein Taxi rufe um auf die andere Straßenseite zu kommen oder ob ich auf die Ampel warte. Um beim Beispiel Nellingen zu bleiben: Dort hat die Durchgangstraße gefühlt Dauergrün und die Autos stehen im Dauerstau.

(Fast) Niemand muss im SchaPa ein Auto benutzen. Der Stadtteil ist dermaßen kompakt verdichtet und öffentlich sehr gut angebunden. Das einzige was knapp ist sind die Stellplätze für Räder Bollerwägen und ähnliches an den Läden.


Herbert Gnannt


Mitglied seit: 13.02.2011
Wohnort: Parksiedlung


geschrieben: 23.04.2019 23:57 Uhr
Betreff: Re: Stadthaus-Kreisverkehr


Lange Rede -kurzer Sinn: wir haben über 8000 Einwohner...Kinder und "Alte" als Fußgänger, Fußgänger, Autos, Radfahrer, Rollifahrer..usw. Dazu Durchgangsverkehr.
WIR wollen alle das Rad der Beweglichkeit nicht zurück drehen..und versuchen hechelnd, nach allen Seiten ausschlagend, so daß es uns selbst nicht trifft, eine Lösung des unerträglichen Verkehrs den ANDERN aufzudrängen.
der Scharnhauser Park hat eine Durchgangsstrasse, von der aus auch alle Zufahrten der Nebenstrassen abgeleitet werden. Punkt.
Wir alle haben zumeist mehr als ein (1) Auto pro Familie, mehr als ein(1)Fahrrad.
wir müssen uns im Bereich einer (1) Durchgangsstrasse bewegen...und miteinander auskommen
Bypaß und Stent nicht möglich.
Ok-ich gebe es zu..dieser Beitrag ist für die Katz`
weil es so gesehen keine Lösung gibt.
Grüßle von mir



unbekannt


Mitglied seit: 01.01.1970
Wohnort:


geschrieben: 25.04.2019 14:48 Uhr
Betreff: Re: Stadthaus-Kreisverkehr


Ich grüße in die Runde,

da einer den "Schwarzen Peter" ziehen/haben muss, werde ich das übernehmen und mich daher für die Autofahrer in den Diskussionsring begeben. ;-)

Ich sehe primär die Schwierigkeiten, die in Nellingen und dem SchaPa vorhanden sind, besonders am Samstag, wenn ich selber unterwegs bin. Vereinfacht gesagt, zu viele Menschen inkl. ihrem Verkehrsmedium (Auto, Rad, Roller, Mofa und auch zu Fuß) schlängeln sich durch eher schmale Straßen und gefühlt ist keiner bereit von seinem (vermeintlichen) Vorfahrtsrecht abzulassen.

Fakt ist leider, wir haben bei uns in Nellingen nur diese eine Durchfahrtsstraße und der "Festo"-Knoten wird nicht für die Erleichterung sorgen, die der ein oder andere sich erhofft hat. Von Esslingen/dem Zollberg/Berkheim her fahren die meisten Autofahrer "naturgemäß" durch Nellingen und das wird nicht weniger werden - selbst wenn der Radweg nach Esslingen ausgebaut wird. Hier wäre es einfach schon früher notwendig gewesen, wirklich praktische park&ride-Angebote bereitzustellen und zu schauen, ob man nicht doch eine weitere "Entlastungsstraße" einbinden kann. Ob das heute noch geht, eine gute Frage...

Der SchaPa hat aufgrund der Supermarkt-Dichte fast schon per se das Nachsehen, weil dort auf recht engem Raum buchstäblich jeder aufeinandertrifft. Ich will keine Mobilitätsgruppe gegen die andere ausspielen, aber es ist einfach eine Tatsache, dass nicht jeder konstant zu Fuß/per Rad unterwegs sein kann/möchte. Das ist auch ok, weil wir nicht "von oben herab" die eventuell eigene Verhaltensphilosophie anderen aufdoktrinieren können. Von daher bin ich auch weiterhin für eine individuelle Handhabung, aber warum dann eben nicht z.B. auf intelligente Ampellösungen und/oder mehrspurige Kreisverkehre setzen (vgl. Schweiz, USA...)? Weil wir Schwaben/Deutsche dem nicht gewachsen sind? Mitnichten, meine ich.

Warum, als andere Gedankengänge, konnte man bislang nicht solche Dinge realisieren:
- Reale Auto-Share-Angebote wie bei Rent a bike
- Durchlaufende Fahrradstreifen neben der Straße für die Autofahrer (statt mitunter braunes Gestrüpp entlang der Straße)
- Kostenlose Nahverkehrstickets bei z.B. 3 Stationen
- Lieferdienste via Rad (Achtung, etwaige neue Serviceofferte ;-))
- Stellflächen für Autos dezentral, aber in vernünftigem Mengenmaß vorhanden, event. mit vertretbarem Obolus
- Städtisch-lokale Bonuskarte (vergleichbar mit Stempelkarten), die das lokale Einkaufen zu Fuß/per Rad honoriert


Ich sträube mich nicht gegen zusätzliche Mobilitätsangebote, aber dagegen, dass die Autofahrer als Buhmann per se herhalten sollen. Es ist zu einfach, um nicht zu sagen billig, wenn man für ein Problem eine angebliche Verursachergruppe herauspickt und dann den Eindruck erweckt, damit wäre alles gesagt. Das werfe ich Ihnen, meine Herren, nicht vor, sondern dieser Eindruck entsteht beim Blick in die Zeitungen, gerade beim Thema Klima.


Menschen denken oft erst genau dann um, wenn sie etwas persönlich betrifft und/oder wenn sie konkrete Alternativen erhalten, die für sie logistisch und vor allem finanziell machbar sind. Warum bietet die Stadt also nicht einfach etwas an, warum testen Supermärkte nicht neue Services (besagte Rad-Dienstleistung) und wie wäre es, wenn das Geld der Stadt einmal wirklich für Mobilitätskonzepte ausgegeben wird und nicht für bspw. Blumenbepflanzung (die sowieso herausgerissen wird) bzw. Kunstwerke (die gefühlt 8 von 10 nicht verstehen/wahrnehmen)?


Hier stoppe ich und hoffe, ich werde nicht mit wütenden Fäusten von Radfahrern bedacht. ;-)



Marc Rudolph


Mitglied seit: 27.01.2016
Wohnort: Scharnhausen


geschrieben: 25.04.2019 23:16 Uhr
Betreff: Re: Stadthaus-Kreisverkehr


Der Festo Knoten war eine Illusion, auf die scheinbar vorher schon alle reingefallen waren. Ich konnte darüber immer nur den Kopf schütteln, für den Aufwand, der dort getrieben wurde.

Der Nellinger Umbau in der Hindenburgstrasse ist das nächste Falschdenken. Es wird damit gerechnet, dass sich das ganze beruhigt. Mitnichten wird dies den Durchfahrtsverkehr stoppen. Es wird auch nicht geringer. Warum sollte es auch? Die Alternativen mit der Bahn sind unheimlich teuer, ein günstiger Wagen sticht die öffentlichen Angebote schlichtweg aus. Das immer währende Denken an Fahrradfahrer – wo sind sie denn? Auf allen Fahrradstreifen sehe ich in der ganzen Gegend so gut wie niemanden fahren, nur dass die Straßen so eng wurden, dass PKW und LKW nicht mehr vorbeikommt und sowieso die ganze breite nutzen muss.

Zwischenanmerkung: Das Auto ist böse, total böse. Alle Welt scheint dagegen zu schießen. Merken es die Menschen eigentlich noch, was sie da tun? Die ganzen Alternativen sind ein Wunschdenken, das wird dauern bis das in Fahrt kommt. Da reichen auch nicht nur neue Fahrradwege, noch mehr Baustellen, noch mehr autofeindliche Umbauten und Gedanken.
Die Supermärkte sichern die Versorgung, Arbeitsplätze und müssen sein. Ohne PKW wäre das nicht machbar wenn ich an uns denke. Der Kofferraum ist voll einmal die Woche. Zudem die unzähligen anderen Fahrten mit dem PKW für Termine rund um die ganze Familie jeden Tag in Verbindung mit Vollzeitjobs. Da gibt’s keine Alternativen für die Flexibilität.

Natürlich regt es mich in Scharnhausen auch jeden Morgen wieder auf, wenn ich von einem Ort zum anderen stehe, um weiter zu kommen. Weiß aber auch, dass die Stadtväter alternative Lösungen viele Jahre verschlafen haben, so wie in Stuttgart und anderen Städten auch. Natürlich will es auch keiner gewesen sein hinterher.

Alles in allem: man wird auch weiterhin den vollen Verkehr auf allen Wegen haben. Egal ob nun umweltfeindliche Elektrofahrzeuge, herkömmliche oder anderes. Der Gestank von Zweirädern ist immens, ist aber dennoch beliebt in den Städten. Sharing Angebote passen für einige Menschen vielleicht, für andere überhaupt nicht – und das muss man akzeptieren. Jedem alles möglich vorzuschreiben funktioniert nicht heute, nicht morgen, niemals. Es ist einfach so, dass wir alle nur Menschen sind.

Lieferdienste via Rad: mag sicherlich gehen in Städten, es ist aber unwirtschaftlich, weil sie nur eine gewisse Menge bewegen können und das online Konsumverhalten die gegenteilige Richtung eingeschlagen hat. Und das aus vielerlei Gründen. Die meisten Bestellen. Da sind Fahrräder raus. Roller in meinen Augen ebenfalls. Gerade die stinken wie sonst was. Man merkt ich gehöre zur Fraktion der Autofahrer und will es bleiben.

Zu unsinnigen Kunstwerken und Verschönerungsaktionen kann ich aber nur beistimmen. Jedes Jahr werden viele Gelder dort versenkt, wo man sich nicht braucht. Dagegen ist die Grünbepflanzung in meinen Augen weiterhin wichtig an den Straßen. Irgendwo muss noch etwas Natur bleiben dürfen. Es wird ja immer weniger (siehe neue Baugebiete Nellingen, Scharnhausen, etc.).


Lothar Gross


Mitglied seit: 24.06.2019
Wohnort: Ostfildern-Nellingen


geschrieben: 26.06.2019 11:58 Uhr
Betreff: Re: Stadthaus-Kreisverkehr


Stellen wir mal einen weiteren Fakt dagegen. Solange das Ladensterben weitergeht, sind viele auf das Auto angewiesen. Und wenn mangels Einkaufsmöglichkeiten, alle im Internet bestellen, sind die Straßen voll mit Lieferfahrzeugen von DHL, Hermes oder anderen.

Ich vermeide es übrigens, in Stoßzeiten in den SchaPa zu fahren oder hindurch, um nach Esslingen zu fahren, weil man da ewig im Stau steht.


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