Jeder und jede Deutsche verursacht im Jahr rund 11 Tonnen Treibhausgase (CO2-Äquivalente) in den verschiedenen Lebensbereichen Konsum, Energieverbrauch, Mobilität und Ernährung. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die jährlichen Emissionen auf < 1 Tonne CO2-Äquivalente reduziert werden. In unserem Alltag haben wir viele Möglichkeiten, unseren Treibhausgasausstoß zu vermeiden oder zu verringern. Dabei muss die Lebensqualität nicht leiden – ganz im Gegenteil.


Durchschnittlicher Fußabdruck

Um die Wirkungen des eigenen Lebensstils auf das Klima abzuschätzen, ist es hilfreich, eine persönliche Klimabilanz zu erstellen. Nutzen Sie hierzu den CO2-Rechner des Umweltbundesamts und finden Sie heraus, wo Ihre persönlichen Einsparpotenziale liegen.

Außerdem veröffentlicht die Stadt Ostfildern auf dieser Seite regelmäßig Klimatipps für den Alltag. Werden Sie aktiv – jede Tat zählt!


Klimatipp Mai 2023: Girokonto und Geldanlagen in Grün

Viele konventionelle Banken investieren das ihnen anvertraute Geld in Unternehmen, die in der Atom-, Erdöl- oder Kohleindustrie tätig sind oder Arbeits-, Menschen- und Tierrechte verletzen. Mit dem Geld der Kundinnen und Kunden werden somit indirekt klimaschädliche und sozial unverträgliche Wirtschaftsweisen gefördert. Grüne Banken hingegen verzichten auf derartige Geschäftspraktiken und verfolgen eine nachhaltige Investmentstrategie. Das Geld fließt dann in sozial-ökologische Projekte, die sich Kundinnen und Kunden oftmals selbst auswählen können. Bei der Suche nach nachhaltigen Geldhäusern sind Vergleichsportale wie Geld Bewegt oder Fair Finance Guide Deutschland eine Orientierungshilfe. Für Geldanlagen existieren ebenfalls grüne Alternativen: nachhaltige Aktien- oder Rentenfonds, Riester-Renten, ökologische Lebensversicherungen oder Direktversicherungen. Zudem gibt es Fondssparpläne und Anleihen, die klimafreundlich und sozialethisch investieren sowie nachhaltige Geschäftsmodelle fördern. Sie sollten sich jedoch gut informieren, was hinter Leistungsangeboten von Finanzanbietern steckt, denn nicht immer sind „grüne“ und „nachhaltige“ Produkte auch wirklich gut für das Klima. Unterstützung bei der Suche und Prüfung nachhaltiger Geldanlagen bietet der Nachhaltige Warenkorb, das Forum Nachhaltige Geldanlagen und der Eco Reporter.

Quelle: nachhaltigkeitsstrategie.de 


Klimatipps Archiv

Klimatipp April 2023: Gärtnern ohne Torf

Moorböden sind sehr kohlenstoffreich: Sie bedecken zwar nur knapp drei Prozent der Landfläche der Erde, binden jedoch mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie sämtliche Wälder auf der Welt zusammen. In Deutschland wurden 95 Prozent der Moore in den letzten Jahrhunderten für die Land- und Forstwirtschaft und für den Torfabbau trockengelegt. Dadurch gingen wichtige Lebensräume vieler seltener Tier- und Pflanzenarten verloren. Die verbleibenden 5 Prozent stehen unter Naturschutz, sodass hierzulande keine intakten Moore mehr für den Torfabbau zerstört werden. Die Verwendung von Torf ist dennoch problematisch. Durch Abbau und Nutzung wird der Kohlenstoff im Torf im Laufe der Zeit in das Treibhausgas CO2 umgewandelt und freigesetzt, was wiederum zur Erderwärmung beiträgt. Die Wiederaufnahme des freigesetzten CO2 durch Wiedervernässung ist in für den Menschen überschaubaren Zeiträumen nicht möglich. Aus diesem Grund muss der Torfabbau reduziert werden – torffreies Gärtnern ist ein Beitrag zum Klimaschutz! Als Torfalternativen kommen hauptsächlich Grüngutkompost, Holzfasern und Kokosprodukte in Frage. Vielfach sind diese Rohstoffe schon heute anteilig in gartenbaulichen Substraten enthalten. Weitere Informationen und eine Herstellerübersicht torffreier Erden gibt es unter www.torffrei.info.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 

Klimatipp März 2023: Weniger tierisch, mehr pflanzlich

Wussten Sie, dass die Biomasse von Nutztieren wie Rinder, Pferde, Schweine oder Hühner auf der Erde mit einem Anteil von 60 Prozent fast doppelt so viel ausmacht wie die des Menschen (36 Prozent)? Die Biomasse von Tieren, die in der Wildnis leben, liegt demgegenüber lediglich bei einem Anteil von 4 Prozent. Diese überhöhte Nutztierhaltung führt zu einem hohen Flächenverbrauch und damit zur Zerstörung von natürlichen Lebensräumen wie den tropischen Regenwäldern. Wasserbedarf, Wasserverschmutzung und Treibhausgasemissionen liegen bei tierischen Produkten um ein Vielfaches höher als bei pflanzlichen Alternativen. Rindfleisch hat eine besonders schlechte Klimabilanz: pro Kilogramm kommen knapp 25 Kilogramm Treibhausgasemissionen zusammen. Die gleiche Menge an Treibhausgasen verursachen 50 Kilogramm Gemüse. Eine Person mit vegetarischer Ernährung verursacht somit gegenüber einer Person mit fleischbetonter Kost knapp eine Tonne weniger Treibhausgase pro Jahr. Um die gleiche Treibhausgaseinsparung zu erreichen, müssten 90 Bäume gepflanzt werden. Aber auch schon ein einzelner fleischfreier Tag pro Woche spart 2.470 Gramm Treibhausgase ein. Es lohnt sich also, häufiger Gerichte ohne Fleisch und tierische Produkte auszuprobieren – übrigens nicht nur fürs Klima, sondern auch für die Gesundheit.

Quelle: Klima-Sparbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg 

Klimatipp Februar 2023: Kosmetik selber machen

Das Badezimmer ist einer der Orte, an dem wir beginnen können, auf Plastik zu verzichten und klimafreundlicher zu leben. Heute finden sich in Drogerien und Supermärkten lange Reihen voll mit Pflegeprodukten für jede denkbare Körperstelle. Die Produkte sind dabei meist in Plastik verpackt. Außerdem weist vieles, was sich in den Tiegeln, Tuben, Fläschchen und Dosen verbirgt, eine lange Zutatenliste auf. Überwiegend bestehen Pflegeprodukte heute aus synthetischen Inhaltsstoffen – viele davon auf Basis von klimaschädlichem Erdöl. Unter hohem Energieaufwand werden diese Kosmetik-Inhaltsstoffe gewonnen – inklusive aller Umweltrisiken, die mit der Förderung, dem Transport und der Verarbeitung des Erdöls verbunden sind. Darüber hinaus stehen sie im Verdacht, gesundheitsbedenklich zu sein. Viele konventionelle Pflegeprodukte lassen sich einfach durch selbstgemachte Alternativen mit unbedenklichen, natürlichen Zutaten ersetzen. Das tut Klima und Geldbeutel gut! Eine gute Übersicht stellt beispielsweise Smarticular im Buch „Selber machen statt kaufen – Haut und Haar zusammen. Auch online gibt es unter www.smarticular.net, www.utopia.de oder www.ecowoman.de viele Ideen, wie Pflegeprodukte kostengünstig und umweltfreundlich selbst hergestellt werden können.

Quelle: nachhaltigkeitsstrategie.de

Klimatipp Januar 2023: Produkte reparieren und länger nutzen

Die Herstellung von Produkten und Elektrogeräten ist mit einem hohen Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden. Trotzdem werden sie von Verbraucher*innen immer früher weggeschmissen. Die wertvollen Ressourcen können selbst bei sachgerechter Entsorgung häufig nicht vollständig zurückgewonnen werden. Deshalb gilt: Nutzen Sie Ihre Produkte so lange wie möglich. Defekte Produkte können oft noch repariert werden, was sich aus Umweltsicht gegenüber einem Neukauf so gut wie immer lohnt. Wenn Sie sich die Reparatur nicht selbst zutrauen, bringen Sie ihr Produkt ins Reparatur-Café Ostfildern. Hier treffen sich einmal im Monat findige Handwerker*innen zum gemeinsamen Schrauben, Löten, Tüfteln und bringen damit manches kaputte Gerät wieder zum Laufen. Alle Informationen zum Reparatur-Café gibt es hier. Falls das Produkt nicht mehr repariert werden kann, achten Sie beim Neukauf auf Langlebigkeit und Reparierbarkeit oder kaufen Sie gebrauchte Produkte. Bei selten genutzten Produkten und Geräten ist es oft ausreichend, diese zu leihen, beispielsweise im Baumarkt oder über Initiativen in der Nachbarschaft wie Pumpipumpe. Im Raum Stuttgart gibt es darüber hinaus einige offene Werkstätten, in denen Spezialwerkzeuge und Maschinen genutzt werden können.

Quelle: umweltbundesamt.de

Klimatipp Dezember 2022: Oh Tannenbaum, wie grün bist du?

Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume werden in Deutschland jedes Jahr verkauft. Davon stammen die meisten Bäume aus Plantagen, die intensiv gedüngt und mit Pestiziden bespritzt werden – eine enorme Belastung für Böden, Gewässer und Tiere und letztlich auch für den Menschen. Bisher stammen nicht einmal ein Prozent der Bäume aus biologischer Land- oder Forstwirtschaft. Es gibt aber immer mehr Verkaufsstellen, die auch ökologische Alternativen anbieten. Eine Liste entsprechender Verkaufsstellen in der Region gibt es unter www.robinwood.de/weihnachtsbäume. Doch selbst bei einem Exemplar aus ökologischem Anbau erscheint es nicht besonders nachhaltig, den Baum zu fällen, um ihn für kurze Zeit ins Wohnzimmer zu stellen. Die naheliegendste Alternative ist der Kauf oder die Miete eines Weihnachtsbaums im Topf, wobei auch hier auf ein Bio-Siegel geachtet werden sollte. Wem die Pflege eines Baums im Topf zu aufwändig ist, kann sich einen Keinachtsbaum anschaffen. Dieser besteht aus einem langlebigen Holzgestell, das zu Weihnachten einfach mit frischen Tannenzweigen bestückt wird. Das Ergebnis sieht einem echten Baum zum Verwechseln ähnlich, ohne dass ein lebendes Exemplar gefällt werden muss.

Quelle: smarticular.net 

Klimatipp November 2022: Grüne Suchmaschinen

Jede Suchanfrage im Internet frisst Strom. 30 Anfragen mit Suchmaschinen verbrauchen etwa so viel Energie wie das Kochen eines Liters Wasser. Nicht alle Suchmaschinen decken den Strom bereits klimaneutral, doch es gibt gute Beispiele wie die „grüne Suchmaschine“ Ecosia. Mit Solaranlagen erzeugt Ecosia mehr Strom, als für den Betrieb der eigenen Server benötigt wird. Außerdem wird der Gewinn zu 100 % in den Klimaschutz investiert, davon 80 % in Baumpflanzprojekte auf der ganzen Welt. Die Bäume werden dort gepflanzt, wo sie am dringendsten nötig sind: In Gebieten mit sehr hoher Biodiversität, die unter anderem durch Abholzung stark bedroht sind. Während des dreizehnjährigen Bestehens hat Ecosia schon in 35 Ländern, von Nicaragua, Spanien über Kenia bis Australien, über 160 Millionen Bäume gepflanzt. Neben Ecosia gibt es noch weitere nachhaltige Suchmaschinen wie Gexsi oder Qwant, eine gute Übersicht finden Sie hier. Nicht zuletzt bieten die Suchmaschinen-Alternativen häufig mehr Privatsphäre und Datenschutz. Gehen Sie also bewusst mit Suchanfragen im Internet um und richten Sie Ecosia oder eine andere grüne Alternative als Standard-Suchmaschine in Ihrem Browser ein.

Quelle: utopia.de 

Klimatipp Oktober 2022: Carsharing nutzen

In Deutschland gibt es mehr als 47 Millionen PKW, die im Durchschnitt 23 Stunden am Tag stehen und lediglich eine Stunde genutzt werden. Neben der Umweltbelastung, die durch die Herstellung und Nutzung der PKW entsteht, wird sehr viel (versiegelte) Fläche für die Stellplätze benötigt. Carsharing bietet die Möglichkeit, Autos nur dann zu nutzen und zu bezahlen, wenn das Fahrzeug wirklich benötigt wird. Im Durchschnitt werden durch ein Carsharing-Auto je nach örtlichen Verhältnissen vier bis teilweise mehr als zehn private Fahrzeuge ersetzt. Aus finanzieller Sicht rechnet sich Carsharing vor allem für Menschen, die weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fahren, den PKW also nicht für den täglichen Arbeitsweg benötigen. In Ostfildern gibt es derzeit sechs Stationen des Carsharing-Anbieters Stadtmobil. Im Rahmen der Umsetzungsstrategie Mobilität wird untersucht, wie das Carsharing-Angebot in Ostfildern ausgebaut werden kann. Eine Alternative zu klassischen Carsharing-Anbietern ist es, Fahrgemeinschaften zu bilden und unregelmäßig genutzte Fahrzeuge auch privat zu teilen. Dabei helfen Vermittlungsbörsen im Internet.

Quelle: umweltbundesamt.de 

Klimatipp September 2022: Regional, saisonal, nicht egal

Ob Erdbeeren und Spargel im Winter oder Äpfel im Frühjahr - zu jeder Jahreszeit bekommt man, worauf man gerade Appetit hat. Doch Produkte, die ganzjährig im beheizten Treibhaus gedeihen oder monatelang im Kühlhaus gelagert werden, belasten das Klima bekanntermaßen mehr als Obst und Gemüse, das allein auf die Kraft der Sonne baut. Der Energieverbrauch von Gewächs- und Kühlhäusern ist oft so hoch, dass selbst feldfrische Lebensmittel, die über weite Strecken herantransportiert werden, eine bessere CO2-Bilanz aufweisen können als ihre gewärmten oder gekühlten Artgenossen. Wenn man sich auf das saisonale Angebot beschränkt, vermeidet das jährlich 30 Kilogramm CO2 im Vergleich zu Importobst und -gemüse. Kaufen Sie Obst und Gemüse daher regional und saisonal, beispielsweise auf Wochenmärkten. In Ostfildern gibt es insgesamt sechs Wochenmärkte an verschiedenen Orten und Wochentagen. Wer keine Möglichkeit hat, den Wochenmarkt zu besuchen, kann sich Obst- und Gemüsekisten von regionalen Anbieter*innen bequem vor die Haustür liefern lassen. Hilfestellung für den Einkauf im Supermarkt geben überdies Saisonkalender, zum Beispiel als kostenloser Download unter folgendem Link: www.verbraucherzentrale.de/saisonkalender.

Klimatipp August 2022: Gesund und umweltfreundlich grillen

Sommerzeit ist Grillsaison - es gibt wenig Besseres als an warmen Sommertagen mit Freunden zu grillen. Wer grillen und dabei auf Umwelt und Klima Rücksicht nehmen möchte, sollte ein paar Regeln beherzigen. Echte Grillfans schwören auf Holzkohle. Bei Holzkohle sollte darauf geachtet werden, dass Produkte mit dem FSC- oder Naturland-Siegel gekauft werden. Das Siegel garantiert, dass das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt und nicht Tropenwald dafür abgeholzt wurde – was leider häufig vorkommt. Ein gravierender Faktor, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2021 etwa 145.000 Tonnen Holzkohle nach Deutschland importiert wurden (Quelle: statista.de). Zur herkömmlichen Grillkohle gibt es inzwischen jede Menge Alternativen, aus Mais- oder Olivenabfällen zum Beispiel. Wichtig ist auch, was auf den Grill kommt: Wer beim Grillen auf mehr Gemüse statt auf Fleisch und auf regional erzeugte Bio-Produkte der Saison setzt, verbessert seine Ökobilanz erheblich! Zudem gilt es, Müllberge zu vermeiden. Einweggrills müssen wirklich nicht sein – da bleibt auch der Genuss auf der Strecke. Für weitere Tipps zur Grillsaison und zur nachhaltigen Ernährung können Sie das Genuss-Kochbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg kostenlos herunterladen: www.nachhaltigkeitsstrategie.de/genussn-kochbuechle.

Klimatipp Juli 2022: Im Sommer einen kühlen Kopf bewahren

Seit dem Jahr 1990 hat sich die durchschnittliche Anzahl heißer Tage mit Temperaturen über 30 °C in Baden-Württemberg von fünf auf zehn Tage verdoppelt. Vor diesem Hintergrund erscheint der Einbau einer kühlenden Klimaanlage sinnvoll. Doch Klimaanlagen und Ventilatoren verbrauchen sehr viel Energie. Die internationale Energieagentur schätzt, dass sie für rund 10 % des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich sind.  Außerdem haben die meisten Kältemittel in Klimaanlagen eine starke Treibhausgaswirkung. Ein Kilogramm dieses Kältemittels ist genauso klimaschädlich wie rund zwei Tonnen CO2. Doch wie kann die Hitze im Sommer klimafreundlicher aus dem Haus oder der Wohnung gehalten werden? Einige Tipps: Schließen Sie tagsüber Markisen, Rollläden und Jalousien. Lüften Sie früh morgens, spät abends oder über Nacht intensiv, sobald die Temperatur außen geringer ist als innen. Vermeiden Sie Quellen für Strahlungswärme im Wohnbereich und schalten Sie nicht benötigte Elektrogeräte ab. Begrünen Sie Hauswände, Dächer und Wohnräume. Pflanzen spenden Schatten und sorgen durch Verdunstung von Wasser für ein frisches, gesundes und angenehmes Raumklima. Nicht zuletzt trägt eine energetische Sanierung und Wärmedämmung der Gebäudehülle ganz erheblich zu einem besseren Raumklima im Sommer und zu einem niedrigeren Energieverbrauch bei.

Quelle: nachhaltigkeitsstrategie.de

Klimatipp Juni 2022: Online bestellen und behalten

Wegen der Corona-Krise boomt der Online-Handel wie nie zuvor. Das wirkt sich auch auf das Klima aus: eine Online-Bestellung von Schuhen inklusive Retoure verursacht rund ein Kilogramm CO2. Allein für die Retoure kommen 370 Gramm CO2 zusammen. Die Umweltwirkung der Retouren in Deutschland belief sich 2018 geschätzt auf 238.000 Tonnen CO2-Äquivalente. Jedes sechste Paket wurde zurückgeschickt, im Modebereich (Kleidung und Schuhe) sogar fast jedes zweite Paket. Dies entspricht etwa der Umweltwirkung von täglich 2.200 Autofahrten von Hamburg nach Moskau. Ein umweltbelastender Faktor im Online-Handel sind auch die Versandverpackungsabfälle. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes könnten zukünftig bis zu 370.000 Tonnen Verpackungsabfall pro Jahr eingespart werden, beispielsweise durch Mehrwegverpackungen. Allerdings ist auch zu erwähnen, dass der Einkauf im Ladengeschäft nicht immer klimaschonender ist – vor allem, wenn dafür längere Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Um die Umweltwirkung der Online-Einkäufe zu reduzieren, sollten am besten Sammelbestellungen getätigt werden, keine Einzellieferungen. Und am besten generell nur das bestellen, was man wirklich braucht und was man auch behalten möchte.

Quelle: nachhaltigkeitsstrategie.de

Klimatipp Mai 2022: Die Radsaison hat begonnen!

Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel: emissionsfrei, leise, effizient, klimaschonend – darüber hinaus vielseitig, schnell und kostengünstig. Auf Wegen bis zu fünf Kilometern ist das Fahrrad nach einer Auswertung des Umweltbundesamts meist sogar das schnellste Verkehrsmittel. Werden diese fünf Kilometer täglich zurückgelegt, z.B. auf dem Arbeitsweg, können über das ganze Jahr etwa 420 Kilogramm Kohlendioxid eingespart werden. Außerdem gibt es kaum einen gesünderen Ausdauersport als Fahrrad fahren. Viele Beispiele aus Großunternehmen mit innerbetrieblichem Mobilitätsmanagement zeigen, dass mit steigender Anzahl Rad fahrender Mitarbeiter*innen die krankheitsbedingten Fehlzeiten abnehmen. Auch wenn immer mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren, werden in Ostfildern derzeit „nur“ 15 Prozent aller Wege mit dem Rad zurückgelegt. Experten schätzen, dass sich in Ballungsgebieten bis zu 30 Prozent der PKW-Fahrten auf den Radverkehr verlagern ließen. Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Ostfildern werden aktuell im Rahmen der Umsetzungsstrategie Mobilität entwickelt. Bringen Sie sich aktiv ein, indem Sie an den geplanten Aktionen und Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung teilnehmen. Falls Sie noch ein Fahrrad benötigen, sind Sie herzlich zum Radbasar der ADFC-Ortsgruppe Ostfildern am Samstag, 07.05.2022 von 11.30-12.30 Uhr auf dem BOS-Parkplatz im Scharnhauser Park eingeladen.

Klimatipp April 2022: Der Preis billiger Textilien

Die Bekleidungs- und Textilindustrie verursacht mehr Treibhausgasemissionen als Fliegen und Schifffahrt zusammen. Mehr als 5 % der weltweiten Treibhausgase entstehen durch neue Kleidung – Tendenz steigend. Während der Shoppingrausch und damit auch die negativen Folgen für Klima und Umwelt zunehmen, sinken die Preise für neue Kleidung immer mehr, worunter die Arbeiterinnen und Arbeiter leiden, die unter schlechten Bedingungen die sogenannte „Fast Fashion“ produzieren. Gleichzeitig werden 40 Prozent der Kleidungsstücke der Deutschen selten oder nie getragen und landen häufig in der Mülltonne oder im Altkleidersack, obwohl vieles noch gut weiterverwendet werden könnte. Der Anbau von Baumwolle verursacht darüber hinaus Umweltschäden durch intensive Düngung sowie einen hohen Wasserbedarf (durchschnittlich 15.000 Liter für ein T-Shirt). Welche Kleidung klima- und umweltfreundlicher und/oder sozialverträglicher hergestellt ist, zeigen Textil-Labels wie z.B. Oeko-Tex, GOTS, NATURTEXTIL IVN Best, bluesign, Fair Wear Foundation, Ecolabel, Fairtrade und der Grüne Knopf. Noch besser ist es, Fehlkäufe zu reduzieren, Kleidung möglichst lange zu tragen und Second-Hand zu kaufen – das schont auch den Geldbeutel!

Quelle: nachhaltigkeitsstrategie.de

Klimatipp März 2022: Grüner Strom

Die Stromerzeugung verursacht in Deutschland am meisten Treibhausgasemissionen. Ob Kohle, Gas oder Erdöl – fossile Energieträger setzen beim Verbrennen Kohlenstoffdioxid frei und befeuern den Klimawandel. Wer auf Ökostrom umsteigt und Erneuerbare Energien nutzt (Wasserkraft, Biomasse, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie), verbessert damit seine Klimabilanz erheblich und kann pro Jahr rund 700 kg CO2 einsparen. Durch die Nutzung der erneuerbaren Energien in Deutschland konnten im Jahr 2019 Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 203 Millionen Tonnen ⁠CO2⁠-Äquivalente (Mio. t CO2e) vermieden werden. Davon entfielen 159 Mio. t CO2e auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Umweltbundesamt 2020). Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist somit eine der wichtigsten Strategien zur Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen. Achten Sie bei der Wahl eines Ökostromtarifs auf gelabelte Produkte. Das Grüner Strom-Label sowie das ok-power-Label garantieren, dass durch den Ökostrombezug Neuanlagen gefördert werden. Zusätzlich ist es möglich, die Geschäftspolitik des Ökostromanbieters zu beachten: Setzt sich das Unternehmen für den Vorrang der erneuerbaren Energien ein? Mit der Wahl eines Ökostromtarifs kann man somit ein wichtiges politisches Signal zugunsten der erneuerbaren Energien senden.

Klimatipp Februar 2022: Iss auf, was du kaufst!

Im Schnitt landen jährlich pro Kopf 75 kg Essen im Müll. Insgesamt wird somit pro Jahr Essen in einer Größenordnung von 48 Millionen Tonnen CO2 verschwendet. Private Haushalte sind dabei für über die Hälfte aller Lebensmittelverschwendungen verantwortlich. Vieles landet sogar originalverpackt im Müll, weil wir zu viel einkaufen und falsch lagern. Auch „abgelaufene“ Lebensmittel können zumeist mehrere Tage bis Wochen über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus unbedenklich verzehrt werden – schauen Sie das fragliche Lebensmittel an und vertrauen Sie auf Ihre Sinne. Mit Apps wie „Too Good To Go“ oder „Foodsharing“ wird das übriggebliebene Essen aus Restaurants oder Bäckereien günstig verkauft oder sogar verschenkt. An der evangelischen Kirche in Scharnhausen wurde ein sogenannter „Fairteiler“ eingerichtet, indem übrig gebliebene Lebensmittel von Läden und Privathaushalten zum kostenlosen Abholen bereitgestellt werden (weitere Infos in der zugehörigen Facebook-Gruppe „Fairteiler Ostfildern Scharnhausen“).

Aus den übrig gelassenen Lebensmitteln lassen sich viele leckere Lebensmittel zubereiten. Das „Genuss-Kochbüchle“ der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württembergs zeigt, wie es geht (kostenloser Download unter: https://um.baden-wuerttemberg.de). Dem Klima tun wir damit etwas Gutes: mit jedem Tag, an dem wir keine Lebensmittel verschwenden, vermeiden wir rund 350 g CO2 (1).

(1) Quelle: Klima-Sparbüchle der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg, 03/2020 (1. Auflage), S. 23