Ausstellung vom 17. November bis 14. Januar 2020
Einteilige Mauerskulptur bei Scharnhausen nach einer Reinigung, 2003. Foto: Stadtarchiv Ostfildern

Das gesamte Programm finden Sie hier.

Seit 1992 hat die Stadt Ostfildern einen ganz besonderen Bezug zum US-amerikanischen Künstler Sol LeWitt. Im Rahmen des internationalen Skulpturenprojekts "Platzverführung" der KulturRegion Stuttgart konzipierte Sol LeWitt für Ostfildern die monumentale Freiluft-Installation "Four Part Piece", die an vier vom Künstler selbst ausgewählten Plätzen errichtet wurde. Sie kann als Symbol für die aus mehreren Gemeinden zusammengeschlossene Stadt gesehen werden.

Gut 25 Jahre lang leben die Bürger Ostfilderns nunmehr mit LeWitts "Four Part Piece", das seither das Stadtbild prägt und doch zugleich in den Alltag des städtischen Lebens so verwoben ist, dass es längst nicht mehr jedem einzelnen im Vorübergehen auffällt.

Je nach Standpunkt des Betrachters eröffnet sich eine komplexe Vielzahl gedanklicher Möglichkeiten. Deshalb kommt den Arbeiten auf Papier auch eine wichtige Rolle zu, um Ideen eine Form zu geben. Gleichzeitig sind sie jedoch als eigenständige Werke zu betrachten. Die Ausstellung der Städtischen Galerie soll einen Einblick geben, wie ungeahnt vielfältig das Werk des Künstlers ist.

So umstritten die neue Richtung in den 1960er Jahren war, so sehr erregte "Four Part Piece" zu Beginn auch in Ostfildern Aufsehen. Das Stadtarchiv fasst die Geschehnisse des Jahres 1992 um die "Sol LeWitt-Mauern" zusammen. Die "weißen Wände" lösten eine Auseinandersetzung mit moderner Kunst aus, wie sie Ostfildern noch nicht erlebt hatte.

Leider ist den Wenigsten bis heute bewusst, dass es sich um ein Werk eines weltbekannten Künstlers handelt, der international in allen namhaften Museen vertreten ist.

Deshalb möchte die Ausstellung die lokale ebenso wie die überragende internationale Bedeutung des Minimal- und Konzept-Künstlers erneut ins Bewusstsein der Besucher rücken. Ostfildern ist stein reich und soll es bleiben!

Dauer der Ausstellung: 17. November bis 14. Januar 2020

Öffnungszeiten: Di, Do 15 - 19 Uhr; Sa 10 - 12 Uhr; So 15 - 18 Uhr, sowie nach Vereinbarung,
Geschlossen am 24.12., 25.12., 1.1.2020, 6.1.2020

Sonderöffnung am 26.12. (zweiter Weihnachtsfeiertag)

 


 

Kunst erleben! Öffentliche Führung für kunstinteressierte Erwachsene und Jugendliche:

So. 1. 12. 2019, 16 Uhr | Do. 26. 12. 2019, 16 Uhr

  

29. 11. 2019, 18 bis ca. 20 Uhr

 

Ausgewählte Kunst-Orte im öffentlichen Raum und privaten Ateliers sind das Ziel der Tour mit dem

Kleinbus durch Ostfildern. An jeder Station warten überraschende Eindrücke für alle Sinne.

Beginn: 18:00 Uhr in der Städtischen Galerie, Gerhard-Koch Straße 1, 73760 Ostfildern

 

Wir bitten um Anmeldung in der Galerie bis zum 20. November. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es entscheidet der Eingang der Anmeldung. Kostenbeitrag pro Person 15,-€.

Dr. Hannelore Paflik-Huber im Gespräch mit Prof. Roland Lenz und Denise Madsack

3.12., 18.30 Uhr Dauer ca. 1 h

 

Die Kunstwissenschaftlerin und Vorsitzende des Künstlerhauses Stuttgart e.V. führt in die vielfältigen Facetten des Werkes Sol LeWitts ein. Im anschließenden Gespräch mit Prof. Roland Lenz, der an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart als Professor für Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie in der Fachgruppe Kunstwissenschaften Restaurierung lehrt, und Denise Madsack, die als Restauratorin für Moderne Materialien und Medien tätig ist, erörtern alle gemeinsam die Bedeutung des amerikanischen Minimal-Künstlers und diskutieren Möglichkeiten einer Restaurierung im Spannungsfeld zwischen musealen, kommunalen

und denkmalpflegerischen Ansätzen.

Im Rahmen einer Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (Studiengang Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie) werden Studierende eine Zustandserfassung des Kunstwerkes "Four Part Piece" als Grundlage für den weiteren Umgang mit den Installationen hinsichtlich restauratorischer Maßnahmen vornehmen.

Fotowettbewerb

zum Kunstwerk "Four Part Piece" von Sol LeWitt anlässlich der Ausstellung "stein reich"
(17. November 2019 bis 14. Januar 2020) in der Städtischen Galerie Ostfildern

 

Wo sind die vier Standorte des Kunstwerks? Wie unterscheiden sie sich? Was ist das Besondere der Orte? Gehen Sie mit Ihrem Fotoapparat oder Ihrem Smartphone auf Spurensuche vor Ort. Aus welchem Blickwinkel und mit welchem Abstand zum Kunstwerk finden Sie verblüffende Ausschnitte oder Ansichten?

 

Pro Person dürfen maximal vier Fotos bis zum Format A4 schwarz/weiß oder in Farbe eingereicht werden.  

Das Kunstwerk selbst darf nicht verändert oder verunstaltet werden.

Wir freuen uns auf Ihre/Eure Beiträge!

 

Abgabefrist: 30. Oktober 2019.

 

Es winken wertvolle Preise wie  Reise-, Essens-, Bücher- und Konogutscheine.

Eine unabhängige Jury entscheidet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

Die Preisverleihung findet im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung am 17. November, 2019 statt. 

 

Sol LeWitt ist ein bekannter Vertreter der Minimal Art. Er errichtete die Raumplastiken "Four Part Piece" an vier Standorten in Ostfildern im Rahmen eines Projektes der KulturRegion Stuttgart. Dafür war der Künstler sogar persönlich in Ostfildern und entwickelte sein Projekt.  Vier Mauerscheiben bilden an einem Standort einen Quader. Man kann das als einen Verweis auf die vier Gründungsdörfer Ostfilderns verstehen.

 

Die Minimal Art als Kunstrichtung entstand in den frühen 1960er Jahren in den USA. Objektivität und Klarheit (senkrechte, waagerechte und diagonale Linien) sind sehr wichtig. Keine Rolle spielt dagegen, ob der Künstler das Werk persönlich erstellt hat. Reduzierte, einfache geometrische Grundstrukturen - in diesem Fall quaderförmige Kalksandsteine - werden seriell aneinandergefügt. Der Einsatz von industriellen Fertigprodukten ist ebenfalls typisch. Aus einem einfachen Modul, einer Grundform entstehen neue Ordnungen, die den vom Künstler aufgestellten Regeln und Gesetzen - seinem Plan oder auch Konzept folgen. Es entsteht etwas Dreidimensionales, das den umgebenden Raum benötigt.