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Ostfildern steht vor wachsenden Herausforderungen hinsichtlich der Flüchtlingsunterbringung, da die Zahlen ankommender Flüchtlinge seit einiger Zeit ansteigen. Es wird erwartet, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

Die Flüchtlingsunterbringung in Ostfildern ist im Zusammenhang mit Wohnungsnot und Obdachlosigkeit zu sehen. Neben den ankommenden Flüchtlingen benötigen auch viele andere Mitbürger dringend Unterstützung bei der Wohnungssuche. Dabei sind die Gründe für Obdachlosigkeit vielfältig und reichen von familiären oder psychischen Ausnahmesituationen bis hin zu häuslicher Gewalt oder Arbeitslosigkeit. Im vergangenen Jahr registrierte die Verwaltung bereits 710 wohnungslose Menschen in der Stadt, und es wird erwartet, dass diese Zahl in den nächsten Monaten weiter steigen wird.

Angesichts dieser Herausforderungen hat der Gemeinderat im November 2023 beschlossen, zusätzliche städtische Unterkünfte und eine weitere 50-Prozent-Personalstelle zu schaffen. Dies verdeutlicht das Engagement sowohl der Stadtverwaltung als auch des Gemeinderats, dem dringenden Bedarf gerecht zu werden und allen Betroffenen angemessene Unterstützung zu bieten.

Wohnraum für Menschen auf der Flucht

Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Anzahl der Flüchtlinge, die der Stadt vom Landkreis zugewiesen werden, die vorhandenen Wohnraumkapazitäten noch im laufenden Jahr überschreiten wird. Dies erfordert eine gemeinsame Anstrengung von Stadtverwaltung und Bürgern. Oberbürgermeister Christof Bolay betonte in der Vergangenheit bereits, dass die Unterbringung von Wohnungsnotfällen und Flüchtlingen eine kommunale Pflichtaufgabe ist. Die Stadt hat klare Grundprinzipien festgelegt, um eine würdevolle Unterbringung und Integration zu gewährleisten. Dazu gehören differenzierte Wohnformen, langfristige Strategien und dezentrale Lösungen im Wohnumfeld sowie enge Kooperationen mit externen Sozialen Diensten, um auch besondere Problemlagen effektiv angehen zu können. Dreh- und Angelpunkt des Ostfilderner Konzepts ist der Mensch, der für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mittelpunkt der Bemühungen steht.

Hinsichtlich des benötigten Wohnraums strebt die Stadtverwaltung vorrangig die Anmietung von privatem Wohnraum für die Flüchtlingsunterbringung an. Dieser sollte gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt sein, um die Auswirkungen auf die Nachbarschaft und Gemeinschaft zu minimieren. Dabei mietet die Stadt geeignete Wohnungen an, belegt sie in Absprache mit den Eigentümern mit geeigneten Personen und übernimmt die soziale und hausmeisterliche Betreuung. Bei steigenden Flüchtlingszahlen müssen jedoch auch Lösungen wie weitere Container-Unterkünfte erwogen werden.

Entscheidend für eine gute Integration der Flüchtlinge sind in erster Linie Sprachkompetenz und persönliche Kontakte. Dafür gibt es neben Integrations- und Sprachkursen an der Volkshochschule auch zahlreiche weitere Angebote wie die von „Eins plus b“, dem Projekt „Menschen in Teilhabe – bringen“ oder dem Mentoring-Programm. Seit Jahren der wichtigste zivilgesellschaftliche Partner bei der Integrationsaufgabe ist der Freundeskreis Asyl Ostfildern, der sehr engagiert für ein gutes Miteinander arbeitet.

Herausforderungen gemeinsam meistern

Die Herausforderungen in der Flüchtlingsunterbringung sind groß und erfordern eine gemeinsame Anstrengung von Stadtverwaltung, Bürgern und lokalen Organisationen. Durch die Anmietung von Wohnraum, dezentrale Unterbringung, Integration und transparente Kommunikation strebt Ostfildern an, eine verträgliche Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Flüchtlinge als auch der Gemeinschaft gerecht wird. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und eine positive Zukunft für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt zu gestalten.

Ansprechpartner

Wer sich für Menschen auf der Flucht engagieren möchte, kann sich an den Freundeskreis Asyl Ostfildern (www.fkasylostfildern.de) oder an das Mentoringprojekt unter mentoring.buergerstiftung@outlook.de, Telefon 0178 8255337 wenden. Wer Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung stellen möchte, kann Angebote per E-Mail an fachstelle-wohnungsnot@ostfildern.de schicken oder sich beim Gebäudemanagement unter 0711 3404-467 melden.

 

 



11.04.2024 12:24:08