Rüdiger Penzkofers Skulpturen sind aus einem Mix verschiedener Materialien gefertigt: Acryl, Lack, Schnur, Gips, Stahl usw. Sowohl zierlich kleine, als auch wuchtig große Formen, Einzelobjekte oder modulare, aus vielen einzelnen Elementen zusammengesetzte Installationen werden den Galerieraum erobern.
Die Objekte fordern auf zur Dekodierung. Jedoch gibt es keinen Hinweis auf eine festgelegte semantische Bedeutung. Der Prozess des Assoziierens kommt zu keinem Ende, eine begriffliche Festschreibung ist nicht intendiert.
Die verwendeten Materialien und ihre jeweiligen Kombinationen lassen eine Vielzahl an Deutungen zu.
Rainer Schall sucht in seinen Bildern die Auseinandersetzung mit dem Material und den Handlungsmöglichkeiten bei der Bildentstehung. Einzelne malerische Versatzstücke lösen sich vom Bildträger und besetzen die Wände.
Die malerischen Handlungen, die zu Entstehung der Bilder führten sind ebenso erkennbar wie die Materialität an sich. Die bisweilen integrierte Gegenständlichkeit, die immer eine aus anderem Zusammenhang übernommene ist, so wie die eingeschleusten Worte, die stets Zitate sind scheinen zunächst lesbar. Ihre Kombination inszeniert einerseits die Differenz, gleichzeitig jedoch einen facettenreichen, auf mehreren Ebenen lesbaren Zusammenhang.
Die Charakteristik der jeweiligen Werke beider Künstler wird im gemeinsamen Projekt raumgreifend inszeniert. Einzelwerke, Raum, Ensemble ergänzen einander zu einer Gesamtschau, treten in Beziehung zum Nachbarn und zum gesamten Geschehen im Raum.
"raum 3 - natur für alle" - dieser Titel beeinflusst die Wahrnehmung, provoziert zahlreiche Wechselwirkungen zwischen den Skulpturen, Bilder und Objekten.
Dabei wird keine schlüssige Erzählung angestrebt, sondern die Qualität von Widerstand und Bestätigung erprobt.
Die Erfahrungen der Diskontinuität erzeugt eine Sehnsucht nach Sinn und schlüssiger Erzählung. Diese kann zunächst in der Konzentration auf das einzelne Werk erlebt werden; im Wechsel von Fokussierung und Panoramablick und wieder zurück, kann der Betrachter erleben, wie eine alles verbindende Überschrift seine Wahrnehmung und seine Interpreta-tionsschleifen beeinflusst. Es erfolgt eine Horizontverschiebung und ein Neuerleben des Raumgeschehens. Der Autor der Erzählung ist schließlich der Betrachter selbst.