KW11_Integrationskonzept_Lopes

Der städtische Integrationsbeauftragte Daniel Lopes hat im Verwaltungsausschuss die Fortschreibung des kommunalen Integrationskonzepts vorgestellt.

In der Stadt Ostfildern leben 40.000 Menschen. Rund 17 Prozent von ihnen haben einen ausländischen Pass. Etwa ein Drittel der Bürger hat einen sogenannten Migrationshintergrund. Dazu gehören die hier geborenen Kinder oder Enkel von einst zugewanderten Menschen, eingebürgerte Migranten, Spätaussiedler aus Osteuropa mit deutschem Pass sowie Geflüchtete. Insgesamt haben Menschen aus mehr als 120 Nationen in der Stadt eine Heimat gefunden.

Um das Zusammenleben in einer Stadtgesellschaft mit kultureller Vielfalt darstellen und kontinuierlich weiterentwickeln zu können, hatte die Stadtverwaltung im Jahr 2018 unter dem Titel „Vielfalt in Ostfildern – auf dem Weg zur Teilhabe“ ein erstes Integrationskonzept vorgelegt. Darin waren die Handlungsfelder benannt worden, in denen sich die Akteure des Zusammenlebens in der Stadtgesellschaft, namentlich die Verwaltung, die Organisationen des bürgerschaftlichen Engagements, die Vereine und Schulen bewegen. Dazu wurden Empfehlungen skizziert, die den Beteiligten als Handreichungen für die Integrationsanstrengungen etwa in den Bereichen gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Vielfalt, Bildung, Sprache und Zusammenleben dienen können.

Da Integrationsarbeit keine statische Größe darstellt, das Konzept daher der gesellschaftlichen Dynamik gerecht werden muss, hatte der städtische Integrationsbeauftragte Daniel Lopes das Papier weiterentwickelt und um einen Steuerungsmechanismus ergänzt. „Das Integrationskonzept ist kein starres Regelwerk. Es soll vielmehr alle Beteiligten dazu einladen, in einen gemeinsamen Dialog einzutreten und die Ziele und Projekte kontinuierlich weiter zu entwickeln“, erklärte Lopes bei der Vorstellung des fortgeschriebenen Konzepts in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses.

Wie Lopes erläuterte, sind die wesentlichen Grundzüge der kommunalen Integrationsarbeit gleich geblieben. Das nun „Integrationskonzept 2.0“ genannte Papier sei jedoch um das Handlungsfeld Steuerung und Management erweitert worden. Im Zuge der Fortschreibung hatte sich die Verwaltung im Rahmen des bundesweiten Modellprojekts „Weltoffene Kommune“ einem Selbstcheck in Sachen Integrationsbemühungen unterworfen. Die Erkenntnisse daraus wurden ebenso in die Fortschreibung des Konzepts eingearbeitet wie die Expertise von Menschen mit Migrationsbiografie. Zudem seien die Ergebnisse vieler Gespräche mit Ehrenamtlichen und städtischen Beschäftigten zum Thema Integrationsarbeit in das neue Konzept eingeflossen.

Zur Steuerung der Integrationsarbeit soll nun ein Monitoring eingeführt werden. Es ist geplant, damit bei allen Akteuren regelmäßig mit einer einfachen Abfrage Zielvorstellungen, bereits Erreichtes, Problemfelder und Wünschenswertes sowie eine selbstkritische Einschätzung der eigenen Aktivitäten zu erheben. „Das gibt uns einen aktualisierbaren und bei Bedarf anpassbaren Rahmen für die Integrationsarbeit“, sagte Lopes. So könnten die Herausforderungen übersichtlich dargestellt und eventuell notwendige Vorhaben zielorientiert umgesetzt werden. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus den Abfragen werden in regelmäßige Berichte einfließen, die dem Gemeinderat jährlich vorgelegt werden. Das Integrationskonzept wird insgesamt in einem Zyklus von fünf Jahren kritisch überprüft und fortgeschrieben werden.

Die Ausschussmitglieder nahmen den Bericht lobend zur Kenntnis. Oberbürgermeister Christof Bolay stellte dazu fest, der Bericht des Integrationsbeauftragten habe erneut gezeigt, dass „Integration eine Aufgabe ist, die sich der gesamten Gesellschaft stellt“, betonte Bolay. Dazu dürften sich auch die politischen Parteien stärker darum bemühen, Menschen mit internationalen Wurzeln für ein kommunalpolitisches Engagement zu gewinnen. „Integration ist Bürgersache“, stellte Bolay klar.

16. März 2023