Einzelausstellung vom 17. Oktober 2021 bis zum 11. Januar 2022
Ansicht Installation ´Ashes to Ashes´

Der Herbst bietet die Möglichkeit zu einem Waldspaziergang der besonderen Art.

Wald bedeutet mehr als eine Ansammlung von Bäumen. Dieses Ökosystem, das spätestens seit der Romantik vielfach mit dem Attribut „deutsch“ versehen wurde, ist eines der wichtigsten Motive der deutschen Kulturgeschichte. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung geht jedoch selten bis gar nicht in den Wald. Das Verhältnis der Deutschen ist daher wohl eher von romantischen Bildern, Vorstellungen und Traditionen geprägt als von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen.

Dieses Jahr war erneut ein sehr herausforderndes. Nicht nur Covid 19 ist nach wie vor eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, es wurde auch erneut deutlich, wie brandheiß - im wörtlichen Sinne - das Thema Klimaschutz ist. Vor Athen und auf einigen Inseln in Griechenland, in der Türkei und in Kalifornien wüteten erneut Waldbrände un­d verwüsteten ganze Landstriche, hinterlassen verkohlte Baumrelikte und schwarze Ascheschichten.­
Jeewi Lee macht Spuren sichtbar. In ihrer Installation „Ashes to Ashes“ verwendet sie diese kohlehaltigen Rückstände verbrannter Bäume. Die entstandene Ascheschicht wandelt sich und wird in der Natur bei reinigendem Regen zum Katalysator für neue, fruchtbare Landstriche. Die Künstlerin fertigt Tafeln aus dieser Aschelauge, einem historischen Reinigungsmittel auf der Basis von Wasser und Asche. Versehen mit einem Abdruck der geschundenen Bäume werden diese zum Symbol für einen Neuanfang. Dazu präsentiert sie Zeichnungen der Relikte.

Angesichts dringlicher Themen unserer globalisierten Welt, wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit, ermöglicht Jeewi Lee einen alternativen Blick auf eine wertvolle Ressource und einen natürlichen Klimaschützer unseres Planeten: den Wald.

Die Ausstellung findet im Rahmen des übergeordneten Projekts der Stadt „1.000 Bäume für Ostfildern“ statt.

Hier geht es zum Ausstellungstrailer


Interview mit Jeewi Lee


Künstlerin Jeewi Lee und Galerieleiterin Holle Nann im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Pfingstweideschule, Klassenstufe 4



Dauer der Ausstellung: Vom 17. Oktober 2021 bis 11. Januar 2022, Besuche zu den üblichen Öffnungszeiten, sowie nach Vereinbarung unter 0711 3404-103 oder Staedtgalerie@ostfildern.de

Es gelten die jeweiligen Corona-Verordnungen des Landes.

 

Kunst erleben! Öffentliche Führung für kunstinteressierte Erwachsene und Jugendliche: Sonntag, 31. Oktober und Sonntag, 28. November, jeweils 16 Uhr

 

* 1987 Seoul, Korea
lives and works in Berlin and Seoul

 

2018 MA degree in Art in Context, UDK Berlin
2014 Meisterschüler degree in Fine Arts, UDK Berlin
2013 Absolvent degree in Fine Arts, UDK Berlin
2012 Hunter College University New York
since 2009 Class of Prof. Robert Lucander
since 2008 University of Fine Arts Berlin (UDK Berlin)

 

Solo exhibitions 2021

 

2021 Vorwurf, Galerie Sexauer Berlin
2020 re-, Kunstverein in Hamburg
2018 Inzision, Sexauer Gallery, Berlin
Der Abgang, Lichthaus Arnsberg / Kunstverein Arnsberg
2017 Marbling, Bar Babette, Berlin
2016 Blinder Beifall, Sexauer Gallery, Berlin
2015 Sediment, Arndt Gallery, Berlin
Ich_No_Gramm, Zönotéka, Berlin
2014 Abrieb, ZQM, Berlin
2013 Spurlauschen, DKS Gallery, Berlin

Selected group exhibitions

2021 Scratching the Surface, Hamburger Bahnhof Museum der Gegenwart, Berlin
Ruhr Ding: Klima, Urbane Künste Ruhr, Silbersee II am Haltern
Event Tree Analysis, Spiegelarche, Rolldisleben
Flow, Sepulchral Culture Museum, Kassel