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Jörg Schlette


Mitglied seit: 29.09.2008
Wohnort: Scharnhäuser Park


geschrieben: 11.04.2018 16:31 Uhr
Betreff: Rodung einer Hecke


In den letzten Wochen wurde eine Hecke zwischen dem südlichsten Ende der Landschaftstreppe bzw. Firmengebäude und der früheren Gärtnerei vor dem Ortseingang Scharnhausen bis auf wenige Einzelbäume gerodet. Sie stellte ein wichtiges Biotop für Vögel und Insekten dar.
In letzter Zeit wird viel über unsere ausgeräumten Fluren geklagt. Für Niederwild wie Hasen fehlen überall Deckung, Vögel werden Nistgelegenheiten genommen und Futter für Bienen und die anderen Insekten. Landwirte sind inzwischen sogar verpflichtet, sog. Blühstreifen anzulegen.
Konnte dies von der Stadt oder dem BUND nicht verhindert werden?
Kaum 100m weiter sehen bisherige Gartengrundstücke abgeräumt wie "aufgelassen" aus. Wofür?


unbekannt


Mitglied seit: 01.01.1970
Wohnort:


geschrieben: 14.04.2018 11:28 Uhr
Betreff: Re: Rodung einer Hecke


Als gelernter Gala Bau Gärtner ist mir bekannt, dass gern Radikalschnitte gemacht werden, also Schnitt bis unten auf den Stumpf. Im allgemeinen wachsen die Sträucher wieder nach und sind dann auch wieder von Tieren, wie Vögeln und Niederwild etc. besiedelt. Allerdings wird es mir als Läufer und Spaziergänger auch ziemlich gruselig, wenn einfach alles plötzlich fort ist. Bei dem Naturkundebuch der VHS Ostfildern haben wir auch schon darüber diskutiert und sind zu dem Resultat gekommen, dass man auch alle 10-15 m ein paar m etwas stehen lassen könnte um den Vögeln bsp. weise etwas Brutstätten etc. zu lassen. Mir ist der angesprochene Streifen Hecke bekannt und ich war auch etwas schockiert, wie auch bei der Hecke u.d. Bäumen von der Scharnhauser Str. aus Nellingen in Richtung Scharnhausen links bzw. südlich am Rande des Feldweg zu den Aussiedlerhöfen Gröber, Schanz etc. gesägt wurde. Dort sind Bäume abgesägt worden und bei denen zweifle ich über einen neuen Wuchs, da es keine Weiden oder andere wuchsfreudige waren soweit ich das sah. ABM sind zwar ok um Arbeit zu haben, aber hier sieht`s aus als hätte man versucht die technischen Geräte auszuprobieren. Und das mit dem Schaden, dass Vögel und andere Tiere, Insekten, Schmetterlinge etc. keine Heimat mehr haben. Überall wird von Biodiversität i.d. letzten Jahren gesprochen, geschrieben, aber in der Umsetzung hapert`s. Genauso wurden i.d. letzten Jahren einige Obstbäume total herausgemacht, obwohl es in einem Landschaftsschutzgebiet war. Etwas mehr Taktgefühl der Natur gegenüber wäre auch für künftige Generationen wichtig. Selbst wenn das nicht alle heutzutage zu schätzen wissen.


Moderator


Mitglied seit: 01.01.1970
Wohnort:


geschrieben: 26.04.2018 10:18 Uhr
Betreff: Re: Rodung einer Hecke


Guten Tag Herr Schlette,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Die Stadt nimmt teil an der Allianz fürs Niederwild, bei der es genau um die von Ihnen angesprochenen Sachverhalte geht. Dies scheint vordergründig im Widerspruch zu den von Ihnen geschilderten Wahrnehmungen südlich des Scharnhauser Parks zu stehen.

Zuerst zu den aufgelassenen Gärten: Hier wird neu eine zirka ein Hektar große Streuobstfläche mit etwa 65 neuen Streuobstbäumen angelegt. Diese dient auch dem Ausgleich für das Baugebiet Scharnhausen - Ob der Halde.

Nun zu dem privaten Grundstück südöstlich der Landschaftstreppe. Hier handelt es sich um ein Überbleibsel einer gärtnerischen Nutzung von vor etwa 30 Jahren, deren Zusammensetzung durch einen größeren Teil nicht gebietsheimischer Gehölzarten geprägt ist.
Nach unseren Erkenntnissen sprach nichts gegen eine Pflege durch den Grundstückseigentümer. Die Pflege erfolgte im dafür vorgesehenen Zeitraum und durch ein Fachunternehmen.

Freundliche Grüße

Andrea Wangner
Pressereferentin



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