Nellinger "Kirbe": Verkaufsoffener Sonntag als Stadt-Highlight?



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geschrieben: 02.11.2014 15:28 Uhr
Betreff: Nellinger "Kirbe": Verkaufsoffener Sonntag als Stadt-Highlight?


Die Kirbe, definitionstechnisch von der Kirchweih kommend, kann heute natürlich keine feierlich-vergnügliche Lobpreisung religiöser Gemäuer sein, aber heißt das zugleich, dass Jahr für Jahr munter "Einheitsbrei" serviert wird?

Ob Kemnat, Ruit, Denkendorf oder eben Ostfildern, die schon 4 Wochen vorher angekündigte Kirbe ist unterm Strich doch eigentlich nur ein verkaufsoffener Sonntag mit in Seitenstraßen verbanntem Flohmarkt (der diese Bezeichnung nicht verdient), zweifelhaften Ständen (man erinnere sich an an den Automobilclub und drei getunten Autos, der kollektiv ein Fragezeichen auf den Gesichtern hinterließ) und erhöhtem Geräuschpegel An der Halle dank Fahrgeschäften für die Altersgruppe bis 14 Jahre.

An diesen zwei Tagen dürften sich vermutlich Bäckereien, Ess- und Trinkstände sowie unser hiesiger Computerspiele-Shop erfreuen, darüber hinaus lohnt sich ein Besuch besonders für Ansässige nicht. Warum auch?

- Man kann bequem unter der Woche einkaufen gehen, warum speziell am Sonntag um 14 Uhr Schuhe kaufen wollen?

- Warum einen vermeintlichen Flohmarkt besuchen, wenn dieser en gross durch Ramsch besticht, in Seitenstraßen verlagert vor sich hindümpelt und sich sogar durch eine Baustellen-Passage schlängelt?

- Inwiefern ist es ein städtisches Highlight, wenn fast schon grotesk anmutend z.B. ein Leierkastenmann an der Hindensburgstraße versucht gegen die insbrünstigen Selbstverteidigungsschreie einiger Sportclub-Akteure anzukommen?


Wenn man sich vergangene Woche die Besucher inklusive Kirbe näher angesehen hat, dürfte schnell aufgefallen sein, dass man Nellinger kaum antraf, sich die Leute eher durchschlängelten und der Einkaufswille bevorzugt an der Tütengrüße von "Teddy" abzulesen war. Aus meiner subjektiven Sicht sogar verständlich, denn es gab nichts zu sehen, man lief einfach der Masse nach, sah sich um, war aber wegen der Enge und Bekanntheit der Läden nicht geneigt ein Geschäft anzusteuern.

Das selbe Bild dürfte man auch bei der Kirbe in anderen Stadtteilen antreffen und daher wäre es doch Zeit zu fragen, ob man in Nellingen wirklich jedes Jahr auf eine vermeintliche Tradition und die Kaufkraft der Besucher anderer Stadtteile setzt (so diese besonders hoch ausfallen sollte), oder ob man nicht Überlegungen zu einer Alternative anstrengen könnte?

Warum nicht verstärkt städtische Aktionen präsentieren (Aktivitäten seitens VHS. der Freiwilligenagentur, Kindergärten, Schulen...), den hiesigen Landwirten eine Plattform bieten, einen wirklichen Flohmarkt (eventuell ergänzt durch einen Antikmarkt) offerieren, für Kinder- und Jugendliche Mitmach-Aktionen anbieten und dadurch eben weniger Kommerz, dafür mehr städtisches Flair und auch eine gewisse Form des Zusmamenhaltes demonstrieren?




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