Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen

Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahren für das Gewerbegebiet „Schwarze Breite III“ wurde aufgrund von Bürgereinwendungen eine Bürgerinformationsverans ...


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Rüdiger Neumann


Mitglied seit: 10.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 11.12.2007 22:05 Uhr
Betreff: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahren für das Gewerbegebiet "Schwarze Breite III" wurde aufgrund von Bürgereinwendungen eine Bürgerinformationsveranstaltung am 5. Dezember in der Nellinger Halle von der Stadt Ostfildern durchgeführt, bei der es durch die ca. 100 Besucher zu tumultartigen Unmutsäußerungen kam. Oberbürgermeister Bolay, Baubürgermeister Fahrlaender, Herr Kress von der Firma Zeppelin und ein Lärmschutzgutachter müssen nicht schlecht über die große Besucherzahl gestaunt haben, als sie kurz vor Beginn der Veranstaltung einer schweigenden und finster dreinblickenden Bürgerschaft gegenübersaßen. Es war eine knisternde Spannung im überfüllten Saal zu spüren und schon bei den freundlichen einführenden Worten erntete OB Bolay lautstarke Proteste. Diese heftigen Bürgerreaktionen sind nur durch die Vorgeschichte zu erklären: Im Jahre 2001 wurde durch eine Bebauungsplanänderung das Gebiet der Schwarzen Breite III (angrenzend an die Nellinger Umgehungsstraße, nahe McDonalds) als Gewerbebiet ausgewiesen. Dabei wurde den Bewohnern des angrenzenden Wohngebiets durch OB Rösch zugesagt, dass nur wohngebiets¬verträgliches Gewerbe wie z. B. ein Schulungszentrum angesiedelt werden soll. Um einen sanften Übergang zwischen Wohngebiet und Gewerbegebiet zu erreichen, sah der Bebauungsplan am Rand des Wohngebiets einen ca. 40 m breiten Streifen als eingeschränktes Gewerbegebiet vor, das durch einen 3 m hohen bewachsenen Lärmschutzwall am Rande des Wohngebiets die Anwohner vor Lärm schützen sollte. In einem Eingeschränkten Gewerbegebiet dürfen neben reduzierten Lärmwerten auch keine sogenannten aktiven Lärmschutzmaßnahmen wie hohe Lärmschutzmauern gebaut werden. Da sich der Verkauf des Gewerbebaulandes schwieriger als geplant erwies, muss das Angebot der Firma Zeppelin zum Kauf des gesamten Geländes dem Bürgermeister und dem Gemeinderat wie ein 6er im Lotto vorgekommen sein. Leider war man sich nicht im Klaren, was die geplante Nutzung einer Reparaturanlage für schwere Baumaschinen für die Anwohner bedeuten wird. Nicht ohne Grund sind die über 20 bestehenden Zeppelin Vertretungen mehr als 500 m vom nächsten Wohngebiet entfernt. Die Auswirkungen von schweren Baumaschinen konnten die Anwohner aber im Sommer hautnah miterleben, als die Firma Zeppelin auf ihrem neu gekauften Gelände eine Jubiläumsveranstaltung durchführte. Der Lärm, der nur durch ein paar wenige Raupenbagger an einem Wochenende für die Anwohner kaum zu ertragen war, war nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Lärm, den deutlich mehr Baufahrzeugbewegungen dann täglich bis 22 Uhr abends und in Ausnahmefällen auch nachts, wie Herr Kress von der Firma Zeppelin einräumte, zu erwarten ist. Diese eher ungewollte Lärmdemonstration hat die Anwohner aufgeschreckt und zu der hohen Besucherzahl bei der Bürgerveranstaltung geführt. Bei der weiteren Bau- und Betriebsplanung wurde dann sehr schnell deutlich, dass die geplante Nutzung der Firma Zeppelin mit dem bestehenden Bebauungsplan nicht möglich ist. So berichtete der Lärmschutzgutachter, der Messungen bei einer bestehenden Zeppelinvertretung in Hamburg durchgeführt hat, dass der Schallleistungspegel beim Anlassen und Betrieb der schweren Baufahrzeuge mehr als 115 dB betragen kann, wobei das nervige Gepiepse beim Rückwärtsfahren noch gar nicht berücksichtigt ist. Damit die zulässigen Lärmwerte von 55 dB tags und 40 dB nachts überhaupt erreicht werden können, müssen hohe Lärmschutzwände aufgebaut werden, die aber in einem eingeschränkten Gewerbegebiet gar nicht erlaubt sind. So wurde kurzerhand der Bebauungsplan geändert und das gesamte Gebiet als Gewerbegebiet ausgewiesen. Den Lärmschutz soll nun ein Wall mit einer aufgesetzten Mauer in einer Gesamthöhe von 7 m gewährleisten, die direkt den Anwohner im Westen vor ihren Häusern gesetzt werden soll. Begründet wurde diese Maßnahme durch den Baubürgermeister Fahrlaender damit, das die Stadt den Bürgern ja vor dem Lärm schützen will und dass durch diesen hohen sogenannten aktiven Lärmschutz ja wieder Werte erreicht werden, die dann einem eingeschränktem Gewerbegebiet entsprechen, wobei bei einer Nachjustierung die Mauer sogar noch höher werden könnte. Da nun auch juristisch nicht versierte Bürger spürten, dass man hier versuchte, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, kam es zu lautstarken Unmutsäußerungen. Weiter ergaben Nachfragen, dass eine Körperschallübertragung der bis 89 Tonnen schweren Kettenbaumaschinen (entspricht dem Gewicht von 50 PKWs oder zwei Panzern), die mit Stahlketten dann über die riesige Betonplatte bewegt werden, bisher noch nicht untersucht wurden. Auf die Rückfrage, wozu im Süden eine große betonierte Fläche dienen soll, für die es keine Lärmschutzmaßnahmen nach Süden gibt, wurde die Antwort von Herrn Kress, dass dort nur Kleinmaschinen abgestellt werden sollen, als nicht besonders glaubwürdiger erachtet, da für diesen Platz eine großzügige sattelschleppertaugliche Zufahrt in Planung ist. Bewegend war die Anfrage einer älteren Frau, deren Haus nördlich nur 20 m von der dann mehr als 7 m hohen Schallschutzwand entfernt steht. Sie fragte, ob es einen Wertausgleich für die Wertminderung ihres Hauses geben wird, für das sie jahrelang gearbeitet hat, um sich nach dessen Verkauf eine kleine Wohnung im Altenheim für Betreutes Wohnen kaufen zu können. Der OB Bolay sagte darauf, dass für einen Wertausgleich die Stadt nicht zuständig wäre. Dass eine solche Aussage wenig Anklang bei den Anwohnern fand, wird klar, wenn man bedenkt, dass im Umfeld von 200 m zum Lärmverursacher ein Immobilienwertverlust von 10% sich zu mehreren Millionen Euro Wertverlust für die Anwohner addiert, die damit quasi enteignet werden. Vor diesen Hintergrund war direkt absehbar, dass sich bei einer Abstimmung am Ende der Veranstaltung die bei weitem überwiegende Mehrheit der Bürger gegen die Planung aussprach und ankündigte, Rechtsmittel gegen die Planung einzulegen. Die Planungsunterlagen können noch bis zum 17.12.07 im Rathaus in Ruit eingesehen werden und bis zu diesem Termin muss auch Widerspruch eingegangen sein.




unbekannt


Mitglied seit: 01.01.1970
Wohnort:


geschrieben: 12.12.2007 14:23 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Offenes Verfahren Zu diesem Thema teilt die Stadtverwaltung mit: 1. Es gibt keine "klammheimliche Bebauungsplanänderung". Das Bebauungsplanverfahren "Schwarze Breite III, 1. Änderung" wurde in öffentlicher Gemeinderatssitzung am 20. November beschlossen; die Sitzung wurde in der Stadtrundschau und im Internet mit diesem Thema angekündigt. Die Gemeinderatsvorlage für das Verfahren ist auf www.ostfildern.de für jedermann einzusehen. Auch die bisherigen weiteren Verfahrensschritte (Bürgerbeteiligung) wurden veröffentlicht. Zu der Bürgerinformationsveranstaltung, die für jedes Bebauungsplanverfahren gesetzlich vorgeschrieben ist, wurden zusätzlich alle Anlieger direkt schriftlich eingeladen. 2. Auf dem betroffenen Grundstück war zunächst eine Erweiterung der benachbarten Firma Pilz vorgesehen und ein entsprechender Bebauungsplan beschlossen worden. Aufgrund eines konkreten Vorhabens müssen die bisherigen Festsetzungen unter Beachtung des Lärmschutzes der angrenzenden Wohnbebauung modifiziert werden. Gerade um die Einhaltung der entsprechenden Lärmwerte eines allgemeinen Wohngebiets in der Nachbarschaft zu gewährleisten, ist die Änderung des Bebauungsplans notwendig. 3. Das Bebauungsplanverfahren dient der Abwägung der verschiedenen Interessen - unter anderem von denen der Eigentümer der Nachbargrundstücke und öffentlicher Belangen. Ein Lärmschutzgutachten ist in Auftrag gegeben und wird im Laufe des Verfahrens noch detaillierte Fakten liefern. 4. Wir bitten alle am Verfahren Interessierten und Betroffenen, während der frühzeitigen Bürgerbeteiligung ihre Anregungen und Bedenken schriftlich oder zur Niederschrift einzureichen: Bis zum 17. Dezember während der Sprechzeiten beim Fachbereich 3, Rathaus Ruit, Otto-Vatter-Str. 12, 1. Stock




Stephan Ritzal


Mitglied seit: 20.08.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 12.12.2007 23:25 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Ja, auch ich war bei der genannten Informationsveranstalltung. Besonders gespannt bin ich auf den Bericht des Gutachters zum Thema Lärmschutz. Richtig gut vorbereitet war er ja bei der Info-Veranstalltung nicht wirklich ... wurde wahrscheinlich auch von der Anzahl der Anwesenden überrascht. Das Problem bei diesen Lärmschutzgutachten sind ja immer die Randbedingungen. Im Grunde wird ja alles nur berechnet. Messungen erfolgen ja nur im Vorfeld um z. B. den Schallpegel einer einzelnen Maschine zu ermitteln. Und hinterher um festzustellen, dass man ja mit dem Gutachten total daneben liegt. Dazwischen wird nur am PC gerechnet. Dass die Gutachter ihre Software im Griff haben, stellt ja niemand in Frage. Sie modellieren das Gelände richtig. Die Gebäude haben sie auch als 3D-Modell. Und die Kennwerte der schallreflektierenden Oberflächen Stahl, Beton, Erde, .. usw. sind auch bekannt. Das dumme ist nur, dass die Fa. Zeppelin z. B. als Randbedingung (... und jetzt komme ich wieder zum eigentlichen Problem des armen Gutachters ...) angegeben hat: drei große Bagger pro Tag; Befahrung der Halle nur von Norden; keine Aktivitäten nach 22 Uhr. Wenn jetzt in der Realität nur eine dieser drei Angaben ein kleines Bisschen 'geschönt' war (fünf Bagger; Halle von beiden Seiten befahrbar; Sondertransport um 23 Uhr) stimmt an dem Gutachten leider gar nichts mehr. Wie gesagt, ich bin auf das Gutachten seeeeeehr gespannt. Grüße aus dem dunklen Nellingen -H. Ritzal-




Renate Fleísch


Mitglied seit: 12.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 13.12.2007 11:33 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Gestern waren an die 50 Anwohner des geplanten Gewerbegebietes Schwarze Breite III in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates Ostfildern zur Bürgefragestunde anwesend und haben die Stadtverwaltung zu dem ausgelegten Bauantrag der Fa. Zeppelin befragt, ich selbst war bei dieser Veranstaltung auch dabei: Es bleiben nach wie vor noch weitere Fragen offen: 1.Warum wurde nicht schon zu Anfang ein "Erschütterungsgutachten" in Auftrag gegeben? Daß hier Schwerbaumaschinen von 98,5 Tonnen Gewicht gewartet und bewegt werden sollen, war von Anfang an bekannt. Und dass diese bekanntlich starke Erschütterungen hervorrufen war sicherlich auch bekannt, wenn man sich vor Ort ein Bild gemacht hat, wie das von der Stadtverwaltung zugesichert wurde !!!! Wir Anwohner haben alle die Befürchtung, dass in dem beauftragten Gutachten nur von theoretisch errechneten Werten ausgegangen wird -die Stadtverwaltung sich hinter diesem Theorie-Gutachten versteckt (man hat ja die gesetzlich erforderlichen Schritte unternommen- die Schuldigkeit ist getan) und sich keiner ein reelles Bild über die tatsächlichen Lärmbelästigungen, Erschütterungen, Lichtimmissionen, etc. machen möchte !!!! 2. Wie sieht der Kaufvertrag mit der Fa. Zeppelin aus? Hat diese vielleicht ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag? Dazu wollte uns Herr OB Bolay keine Auskunft zu geben. 3. Was ist mit der überbauten Fläche - südlich? Dazu wollte uns die Fa. Zeppelin und auch die Stadtverwaltung, die ja die Baupläne der Fa. Zeppelin kennt, keine wirklich konkreten Auskünfte geben. es ist schon interessant zu hören -- auf der einen Seite soll die Umwandlung in ein Vollgewergebiet aus dem Grund erfolgen, dass wir "aktiv" (mit 7 Meter hohen Mauern) vor dem großen Lärm 120 - 150 dezibel an der Nord- und Westseite "geschützt" werden auf der anderen Seite (in südlicher Richtung) wird uns gleichzeitig vorgegauckelt und freundlich versichert, brauchen wir zur Südseite ja gar keinen Lärmschutz (also keinen Wall / keine Mauer / etc.), weil da ja bereits uneingeschränktes Gewerbegebiet besteht. Originalton von gestern in der Bürgerfragestunde des Gemeinderates !!! Ja was denn nun meine Herren ??? Also ich kann wirklich nur alle interessierten und davon betroffenen Bürger empfehlen, schriftlich bis zum 17. Dezember 2007 gegen diesen Bauantrag Einspruch einzulegen. Viele Grüße R. Fleisch




Alexander Sentner


Mitglied seit: 24.09.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 13.12.2007 12:18 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


@ Herr Neumann Respekt, Sie haben dieses Thema wirklich sehr gut und verständlich dargestellt. Ich befürchte nur das diese ganze Geschichte schon lang beschlossen ist und wir mal wieder das nachsehen haben. Es geht ja um viele Euros für die Gemeinde ... wen jucken da die paar Anwohner aus der schwarzen Breite? --------------------------------- Ein bißchen Sarkasmus am Rande: Vermutlich denken die Herrschaften, das das bißchen Lärm der Baumaschinen gar nicht auffällt, da ja die zweite Start- und Landebahn des Flughafens vor Scharnhausen kommen soll, und uns dann die Flugzeuge über der schwarzen Breite noch mehr Lärm bescheren.




Rüdiger Neumann


Mitglied seit: 10.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 14.12.2007 12:22 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


@ Moderator Bürgerforum Formal muss ich Ihnen recht geben, doch wenn Sie auf der Bürgersammlung gewesen wären, hätten Sie selbst beurteilen können, ob hier von der Stadt eine offene, ehrliche Informationspolititk durchgeführt wurde. So wurde von Herrn Fahrlaeder erklärt, dass die Lärmschutzwände aufgebaut werden, um die Maßgaben eines eingschränkten Gewerbegebiets zu erfüllen. Nicht gesagt wurde, dass in einem eingeschräkten Gewerbegebiet gar keine Lärmschutzwände erlaubt sind. Es wurde sehr ausführliche die Planung zum Lärmschutz erläutert, aber nicht gesagt, das für die Planung erstmal der Bebauungsplan geändert werden muss. Folgende Informationen, die ich auf der Bürgerversammlung erhalten habe, wurde nur durch Rückfragen oder Statements von Bürgern deutlich und nicht durch direkte Information durch die Stadt: - Das Bauvorhaben Zepplin ist mit dem derzeitigen Baubauungsplan nicht möglich. - Der Bebauungsplan soll an die Belange von Zepplin angepasst werden - Das eingeschrägte Gewerbegebiet soll in ein allgemeines Gewerbegebiet umgewandelt werden - In einem eingeschrängten Gewerbegebiet sind keine aktiven Lärmschutzmaßnahme (hohe Lärmschutzwälle/Wände) erlaubt - Der ursprüngliche Schutz der Anwohner über ein eingschränktes Gewerbegiet im bestehenden Bebauungsplan soll aufgeben werden Der Stadt scheinen also die Belange der Firma Zeppelin deutlich stärker am Herzen zu liegen (oder geht es da um Geld) als die Lebensqualität der Bürger. Und dabei hat der Herr OB Bolay doch vor seiner Wahl versprochen, die Lebensqualität in Ostfildern zu erhöhen.




Renate Fleísch


Mitglied seit: 12.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 19.12.2007 17:13 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Auch wir möchten gerne unsere Meinung zum Bauvorhaben der Fa. Zeppelin äußern: Von einer offenen und ehrlichen Informationspolitik der Stadt Ostfildern bei der Infoveranstaltung zum geplanten Bauvorhaben der Fa. Zeppelin kann wohl keine Rede sein. Wie kann es sonst sein, dass selbst auf zwei Veranstaltungen bisher kein Wort über Nachtransporte (sollte diese Tatsache das Lärmgutachten negativ beeinflussen ?) zu hören war und wir Betroffenen jetzt dieses so klammheimlich direkt aus der Zeitung erfahren. Es ist doch immer wieder interessant, dass die Presse wohl doch besser informiert ist, als die Betroffenen selbst. Geltende Grenzwerte für die zulässige Lärmbelastung werden bereits heute überschritten. Das Bauvorhaben Zeppelin ist mit dem derzeitigen Baubauungsplan nicht möglich. Deshalb soll jetzt der ursprüngliche Schutz der Anwohner (eingeschränktes Gewerbegebiet) schnellstmöglich aufgeben werden und in einer Hau-Ruck-Aktion zügig den Bedürfnissen des Bauvorhabens der Fa. Zeppelin angepasst werden - Umwandlung in ein Vollgewerbegebiet (ansonsten dürfen die "aktiven Schallschutzmaßnahmen" nicht gebaut werden - den Betroffenen nicht eine 3 Meter hohe Böschung und daran anschließend eine 7 Meter hohe Lärmschutzmauer vor die Nase gebaut werden) und somit könnte man die Auflagen von 55dB(A) am Tag bzw. 40dB(A) in der Nacht nicht erfüllen. Wir sind mal gespannt, wenn das Ergebnis des Erschütterungsgutachtens vorliegt, wird der Erdwall dann vermutlich 5 Meter hoch und die daran anschließende Lärmschutzwand dann vermutlich 15 Meter hoch sein !!! Die Stadtverwaltung hat beim Grundstücksverkauf nur den wirtschaftlichen Gewinn gesehen, alleine auf Kosten der Anwohner -- ohne jegliches Bürgerwohl im Auge zu behalten. Der Stadt scheinen die Belange der Firma Zeppelin deutlich stärker am Herzen zu liegen, als die Lebensqualität ihrer Bürger. Das Bauvorhaben der Fa. Zeppelin steht im krassen Widerspruch zum Wahlversprechen von Herrn OB Bolay "Erhöhung der Lebensqualität in Ostfildern" - uns würde die derzeit bestehende schon absolut ausreichen !!! Aus den genannten Gründen hoffen wir, dass der Gemeinderat mit seiner Entscheidung zu diesem Bauvorhaben auch wirklich die Bürgerinteressen Ostfilderns vertritt und diesen Bauantrag ablehnt. Holger und Renate Fleisch




Renate Fleísch


Mitglied seit: 12.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 09.01.2008 19:56 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Hallo, laut Information der Stadtverwaltung ist das Ergebnis des Lärmgutachtens in der Zwischenzeit da - die Stadtverwaltung erarbeitet im Moment ein Konzept, dass dem Gemeinderat vorgelegt wird und dort intern behandelt werden soll - also kein Wort von frühzeitige Offenlegung an die Betroffenen - wie von Herrrn OB Bolay und BM Fahrlaender am 05.12.07 in der Bürgerinfo "an der Halle" in Nelligen versprochen - !!! Die Information über das Ergebnis und die Einsicht für die Betroffenen soll lt. Stadtverwaltung, Herrn Bock erst zum nächsten Verfahrensschritt des Bebauungsplans - frühestens Mitte März 2008 zugänglich gemacht werden. Hoffentlich wurde bis dahin auch das Ergebnis des bereits beauftrangten (???) Erschütterungsgutachtens eingearbeitet. Oder kann es sein, dass wir hier wieder hingehalten werden, weil man evtl. etwas zu verbergen hat oder weil das Verfahren wohl beschleunigt werden muß und man nicht so viele Querdenker hören will. Wäre doch prima, wenn man sich einmal an getätigte Zusagen halten würde !!!




Bettina Ritzal


Mitglied seit: 17.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 11.01.2008 12:22 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Ich denke, es wird einfach gehofft, dass die betroffenen Anwohner die ganze Sache "vergessen" oder aufgegeben haben bis dahin... Außerdem benötigt "man" jetzt sicher viiieeel Zeit, um sich eine neue Strategie auszudenken, wie man die Bebauung TROTZ des vielleicht ziemlich eindeutigen Gutachtens durchsetzen kann... Ich appelliere hier an dieser Stelle nochmals an alle Verantwortlichen: DIREKT anschließend ans Wohngebiet gehört eine solch schwere, laute Firma nicht hin!!! Ob mit oder ohne Schallschutz spielt da keine Rolle - es ist einfach ein Unding, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen! Mit freundlichen Grüßen, Bettina Ritzal




Fabian Werner


Mitglied seit: 16.01.2008
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 07.02.2008 21:30 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Gestern erhielten verschiedene Anwohner der Schwarzen Breite III eine Einladung der Stadt Ostfildern, dass am Do 14.02.08, 18:30 Uhr, Kleiner Saal an der Halle in Nellingen eine Bürgerinformation mit der Vorstellung des zwischenzeitlich erstellen Schallgutachtens und des Erschütterungsgutachtens. Leider erging die Einladung nicht über die heutige Stadtrundschau an alle betroffenen und interessierten Einwohner. Vielleicht kann die Stadt ja die Breite der Bevölkerung noch über die Tageszeitungen und über einen Eintrag in der Internet-Startseite erreichen. Mit freundlichen Grüßen Fabian Werner




Manfred Feng


Mitglied seit: 14.02.2008
Wohnort: /3760 Ostfildern-Nellingen


geschrieben: 21.02.2008 12:41 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


In den bisher abgegebenen Antworten spiegelt sich der Eindruck wider: beschlossene Sache...heimlich...Anlieger werden getäuscht. Nellingen-Ost ist nun einmal ein (gemischtes) Gewerbegebiet. Die Bewohner der angrenzenden und dazwischengestreuten Wohnhäuser (auch wir) leben lange mit dieser Tatsache, und es geht. Was die Fa.Zeppelin hier genau machen will oder wollte, wissen die selbst vielleicht noch nicht, aber schon wird ein Horrorfilm projiziert, werden Schuldige ermittelt! Es müssen immer Kompromisse gemacht werden, und wir wünschen ja auch, daß sich erfolgreiches, nachhaltig die Wirtschaft der Stadt förderndes Gewerbe hier einbindet. Ich bin davon überzeugt, daß der BM die Lärmbelastungen festlegend bestimmen und einschränken wird, auf Kernzeiten z.B., und wenn der Kaufinteressent dann abspringt, waren vielleicht seine Vorstellungen maßlos, und es paßt sowieso nicht. Ich finde die Informationsoffenheit und Bürgerbeteiligung unserer Stadtregierung, im Vergleich zu vielen anderen Fällen in der Region, gut und vorbildlich.




Beate Kundke


Mitglied seit: 22.02.2008
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 26.02.2008 13:27 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Lieber Herr Feng Wenn Sie, wie sie sagen in unserem Gebiet wohnen, kann ich vieles nicht ganz nachvollziehen was sie hier schreiben. Sie sagen, die Information der Stadt habe stattgefunden. Wissen Sie dann vielleicht mehr als die direkten Anwohner? Diese nämlich behaupten nicht einfach so, schlecht informiert worden zu sein um der Stadt eins auszuwischen. Leider ist es die Wahrheit. Ein Beispiel dafür ist auch, dass weder wir als Interessengemeinschaft, noch die Öffentlichkeit die Werte des angeblich gemachten Lärmgutachtens bekommen haben. Aus welchen Gründen denn ? Hätten vielleicht 8.50 m hohe Lärmschutzwände nicht ausgereicht? Es entspricht keinem Horrorfilm, wenn man sich im Internet informiert um welche Firma, welche Maschinen und um welche Größe es sich handelt und dabei feststellt - die können nicht leise sein ! Das hinzunehmen bedeutet für sie Kompromiss ? Wenn, wie sie ja glauben unser BM ebenso im Vorfeld Recherchen getätigt hätte, wäre es zu einem Verkauf niemals gekommen. Das hat er an dem Informationsabend selbst so formuliert. Und sich, aber auch uns sehr viel Ärger erspart! Zu guter Letzt müssen wir noch festhalten, dass sich im Laufe der Jahre das sogenannte Mischgebiet zum Wohngebiet hin ausgedehnt hat und nicht andersrum. Und dann finde ich schon, daß eine wohngebietsvertägliche Bebauung angebracht ist, um unsere zum Teil schon aus den 40er Jahre stammenden Häuser vor Schäden zu schützen. Wir sind durchaus der Meinung man sollte wirtschaftlich handeln, aber das muß sich in diesem Fall anders bewerkstelligen lassen. Wir sind froh und dankbar darüber dass die Verwaltung und nicht zuletzt Zeppelin selbst erkannt haben, dieses Vorhaben ist hier nicht realisierbar. Wir sind sicher die Verantwortlichen werden nun mit sorgsamer Hand einen Investor für das Gelände finden, mit dem wir ein gutes nachbarschaftliches Verhältniss haben können. Mit freundlichen Grüßen




unbekannt


Mitglied seit: 01.01.1970
Wohnort:


geschrieben: 08.03.2008 10:27 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Sehr geehrte "hintergangene" Bürger, sie habem Ihr Ziel erreicht! Aber wundern Sie sich nicht, wenn die Undustrie aus Ostfildern abwanderr, wenn wa aoviel Zuspruch gibr. Auch Ihre Arbeitgeber könnten dabei sein, dann wird es heißen Fahren und zwar einige Kilometer vielleicht bis Mühlacker, Karlsruhe oder Filderstadt. Aber Sie wissen ja, dass dort auch Bürger wohnen, die sich auch beschweren und so wandern die Firmen noch weiter und Sie mit oder Sie werden arbeitslos. Bevor Sie dass näüchste Maql solche gesponnenen Debatten beginnen, wäre es schön, wenn Sie sich bewusst wäre über die Folgen. Mit freundlichen Grüßen Moritz Kipp




Bettina Ritzal


Mitglied seit: 17.12.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 08.03.2008 19:48 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Lieber Herr Moritz Kipp, Da haben Sie etwas missverstanden! Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Industrie. Wir waren nur gegen diese extrem laute Bebauung DIREKT angrenzend an Wohnhäuser!!! Und lieber Herr Kipp - seien Sie ehrlich - SIE wären auch gegen diese Bebauung gewesen, würden Sie direkt angrenzend wohnen!!! Natürlich ist es prima, wenn der Arbeitgeber nicht weit von Zuhause wohnt. Aber nur jetzt mal bei unserem Beispiel bleibend: Die Firma wollte ja nur ihren Standort WECHSELN, d.h. die Mitarbeiter, die bisher dort gearbeitet haben, müssten in Zukunft LÄNGERE Strecken in Kauf nehmen oder umziehen oder eine andere Arbeit suchen. Außerdem gibt es genügend Industriegebiete, wo sich eine solche Schwerindustrie problemlos ansiedeln könnte, die auch nicht weit vom Wohnort entfernt sein müssen, aber eben nicht SOOOO NAH an die Wohnhäuser angrenzen!!! Und bevor Sie das nächste Mal eine solche Antwort schreiben, reagieren Sie sich vielleicht vorher mit Sport ab, damit Sie nicht so viele Tippfehler machen... Und noch eine kurze Anmerkung: Anscheinend lagen wir hintergangenen Bürger gar nicht so falsch, denn wir haben ja schlussendlich Recht bekommen. Herr Bolay sagte eindeutig, dass es laut dem Gutachten tatsächlich zu laut gewesen wäre! Mit freundlichen Grüßen Bettina Ritzal




Fabian Werner


Mitglied seit: 16.01.2008
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 21.03.2010 15:12 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Sehr geehrte Stadtverwaltung,

in der letzte Woche haben sich Gerüchte verstärkt, dass die Ansiedelung eines Garten-Centers auf dem Grundstück geplant und sogar bereits unter Dach und Fach ist. Welche Informationen zu diesen Gerüchten und zum Stand können Sie der Bevölkerung geben?

Viele Grüße

Fabian Werner


Attila Gality


Mitglied seit: 30.11.2007
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 24.03.2010 9:56 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Sehr geehrter Herr Werner,

eine Ansiedlung ist nicht geplant und unter Dach und Fach
ebenso nicht, es liegt auch kein Bauantrag vor. Wie Sie wissen, gehört das Grundstück nicht mehr der Stadt, sondern der Fa. Zeppelin. Eine solche Nutzung bzw. großflächiger Einzelhandel im allgemeinen ist zur Zeit weder baurechtlich noch von seiten der Region möglich.
Es ist richtig, daß es Anfragen und Gespräche gab, so wie es immer wieder mal Gespräche auch zu anderen Grundstücken und Nutzungen gibt.

Mit freundlichen Grüßen
Attila Galic


Fabian Werner


Mitglied seit: 16.01.2008
Wohnort: Nellingen


geschrieben: 06.04.2010 22:16 Uhr
Betreff: Re: Klammheimliche Bebauungsplanänderung - Nellinger Bürger fühlen sich hintergangen


Sehr geehrter Herr Galic,

Gratuliere! Ihre Antwort war perfekt formuliert - wenn man heute in der Zeitung liest, dass dem Rathaus eine Anfrage eines Bau- und Gartencenter für eine Neuansiedlung in der Schwarzen Breite vorliege!

Mit freundlichen Grüßen

Fabian Werner


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